INHALT02 IMPRESSUM
06 VORWORT
08 ZWÖLF KURZE LEKTIONEN ÜBER FLEISCH UND DIE WELT
10 KONSUM
ALLTAGSESSEN UND LUXUSGUT
Die globale Nachfrage nach Fleisch steigt durch Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum weiter an, allerdings langsamer als noch vor zehn Jahren. Geflügel macht dabei einen immer größeren Anteil aus. Die großen Unterschiede beim Pro-Kopf-Konsum zwischen Ländern und Bevölkerungsgruppen bestehen fort.
12 HANDEL
IN DIE FALSCHE RICHTUNG
Beim Assoziierungsabkommen zwischen der EU und vier Mercosur-Staaten geht es um viel Fleisch und Futtermittel, den Regenwald und das Klima. Aber die EU hat Angst vor billigen Importen, und der Widerstand wächst. Ob das Abkommen in Kraft tritt, ist deshalb fraglich.
14 PRODUKTION
EINE PROBLEMATISCHE NAHRUNG UND IHRE GROSSEN ERZEUGER
Globalisierung und Reformen in vielen Ländern Asiens und Osteuropas haben die Produktion tierischer Erzeugnisse in
den letzten Jahrzehnten erhöht. Tierseuchen tragen dazu bei, dass die kleinbäuerlichen Betriebe verlieren.
16 FUTTER
ERNTEN, BIS DER VIEHTROG VOLL IST
Über ein Drittel aller Feldfrüchte weltweit landet in den Mägen von Nutztieren – allein eine Milliarde Tonnen Soja und Mais jährlich. Die Futtermittelindustrie und die Tierhalter wollen das noch steigern.
18 KONZERNE
DAS ZIEL IST MARKTMACHT – VOM STALL BIS ZUM KÜHLREGAL
Globale Fleischkonzerne spielen eine wichtige Rolle bei der Frage, wie Fleisch und Futtermittel produziert, transportiert und gehandelt werden. Ernährung ist lukrativ: Unter den 100 größten Lebensmittel- und Getränkemultis der Welt finden sich auch die zehn umsatzstärksten Schlacht- und Weiterverarbeitungsbetriebe.
20 PASTORALISMUS
KARGES LAND UND REICHER NUTZEN
Mobile Hirtenvölker ziehen mit ihren Nutztieren noch über die abgelegensten Weiden. Diese Wirtschaftsform, der Pastoralismus, ist ökonomisch bedeutend und klimafreundlich, aber auch stark bedroht.
22 KLIMA
DER FUSSABDRUCK DER TIERE
Der Anteil der Viehzucht an den globalen Treibhausgasemissionen wird oft unterschätzt, doch in der Klimarechnung hinterlassen die Nutztiere und ihr Futter deutliche Spuren. Es gibt Vorschläge, das zu ändern.
24 PESTIZIDE
IN DER EU VERBOTEN, IN SÜDAMERIKA ERLAUBT
Weltweit steigt die Verwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft. Einige der gefährlichsten Stoffe wurden in der EU bereits verboten, kommen in anderen Teilen der Welt aber im großen Stil zum Einsatz. Viele sind für den Anbau von Soja und Mais bestimmt, die meist im Futtertrog von Nutztieren landen.
26 WASSER
DER UNSICHTBARE DURST DER TIERE – UND IHRES FUTTERS
In allen tierischen Produkten steckt auch ein Wasserfußabdruck. Dabei ist nicht die Gesamtmenge zu betrachten, sondern nach Wasserkategorien zu unterscheiden. Grünes Wasser gibt es genug – auf möglichst wenig blaues und graues Wasser kommt es an.
28 MOORE
WIEDERVERNÄSSUNG ALS CHANCE
In vielen Teilen Europas werden Rinder auf entwässerten Moorböden gehalten. Seit ihrer Trockenlegung emittieren die Torfböden enorme Mengen an Treibhausgasen. Die klimaverträgliche Nutzung dieser Flächen zu organisieren, wäre Aufgabe der Agrarpolitik.
30 ANTIBIOTIKA
ZU VIEL DAVON IM TIERSTALL – UND EINE GEFAHR FÜR DIE MENSCHEN
Antibiotika helfen bei vielen Erkrankungen. Das große Problem: Erreger in Menschen und Tieren können gegen Antibiotika resistent werden, eine tödliche Gefahr. Doch in der Nutztierhaltung werden sie noch immer nicht sparsam genug eingesetzt.
32 PANDEMIEN
GEFÄHRLICHE KONTAKTE
Viehzucht und Fleischverzehr sind Ursachen für den Ausbruch von Krankheiten, die von Wildtieren auf Menschen übergehen. Solche Zoonosen können katastrophal sein – wie im Fall von Covid-19.
34 JUGENDUMFRAGE
WENIGER FLEISCH, MEHR FUTURE
Im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung ernähren sich doppelt so viele 15- bis 29-Jährige vegetarisch oder vegan. Für viele junge Erwachsene ist der Verzicht auf Fleisch ein politisches Statement.
36 PRODUKTION IN DEUTSCHLAND
RABIATER STRUKTURWANDEL
Die Zahl der Tierhaltungen in Deutschland sinkt seit Jahrzehnten – und zwar schnell. Finanzkräftige Betriebe vergrößern dagegen ihre Bestände noch. Bei der Verteilung der Tiere und beim Ökoanteil unterscheiden sich die Regionen stark.
38 SCHLACHTHÖFE IN DEUTSCHLAND
KLIMA DER ANGST
Die Corona-Infektionen haben ein grelles Licht auf die schlechten Arbeitsverhältnisse in deutschen Schlachthöfen geworfen. Es müsste, gegen den Trend, mehr staatliche Kontrollen geben.
40 VERSCHWENDUNG IN DEUTSCHLAND
VIEL ZU WENIG WIRD VERMIEDEN
Entlang der gesamten Wertschöpfungskette verenden Tiere und werden Hunderttausende Tonnen Fleisch vergeudet. Die Verschwendung von Ressourcen für deren Produktion ist enorm.
42 KULTURWANDEL
VERHÄNGNISVOLLE SYMBOLIK
Kritik am Fleischverbrauch muss es mit vielem aufnehmen: mit geschicktem Marketing, gesellschaftlichen Werten und Traditionen. Für einen reduzierten Fleischkonsum müssen sich langfristig die sozialen Normen ändern.
44 ERSATZPRODUKTE
ÜBERALL WIRD EXPERIMENTIERT
Veganer und vegetarischer Ersatz für Fleisch und Wurst wird schnell beliebter – und für Großkonzerne attraktiv. Als Nächstes entbrennt wohl die Konkurrenz mit In-vitro-Fleisch. Start-ups mit Produkten aus dem Labor sprießen aus dem Boden.
46 POLITIK
NÄCHSTE SCHRITTE
Längst haben zivilgesellschaftliche Organisationen Vorschläge für eine klimaund umweltfreundliche Tierhaltung ausgearbeitet. Doch Fortschritte zeichnen sich nur bei den Haltungssystemen ab.
48 AUTORINNEN UND AUTOREN, QUELLEN VON DATEN, KARTEN UND GRAFIKEN
50 ÜBER UNS