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BNELIT - Datenbank zu Bildung für nachhaltige Entwicklung: wissenschaftliche Literatur und Materialien
Bildung für nachhaltige Entwicklung: wiss. Literatur und Materialien (BNELIT)
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1. Zeitschriftenausgabe
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zus. bet. Körpersch.:
zus. bet. Körpersch. Kürzel:
Zeitschrift/Zeitung:
Natur und Landschaft
Z-Heftnummer/-bez.:
6
Themenschwerpunkt:
Naturschutz in der Agrarlandschaft – Rolle der Agrarpolitik
Erscheinungsjahr:
Titelbild:
Kleinbild
Kurzinfo:
Der Verlust der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft konnte bisher weder aufgehalten noch merklich verlangsamt werden, obwohl dies Ziel und erklärter Wille von Bundesregierung und Europäischer Union ist. Die Beiträge in Ausgabe 6-2018 liefern fundierten fachlichen Input zur Debatte um die notwendige Neuausrichtung der Agrarpolitik nach 2020. Neben einer Analyse der Entwicklung der landwirtschaftlichen Flächennutzung in Deutschland und einer Bewertung ökologischer Vorrangflächen wird die Bedeutung der zweiten Säule der GAP als Finanzierungsinstrument für den Naturschutz beleuchtet. Defizite bei den Biodiversitätsindikatoren des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln werden aufgezeigt. Den Abschluss bilden ein Vorschlag zur Neugestaltung der Europäischen Agrarpolitik sowie ein Plädoyer für eine stärkere Kooperation von Naturschutz, Landwirtschaft und Wissenschaft. (Red.)
Inhaltsverzeichnis :
Status quo und aktuelle Entwicklungen der landwirtschaftlichen Flächennutzung in Deutschland
(Röder, Norbert - Ackermann, Andrea - Baum, Sarah - Rudolph, Sebastian)
In den letzten Jahrzehnten kam es zu starken Änderungen in der Art und Weise, wie Landwirtschaft in Deutschland betrieben wird. Diese Veränderungen hatten massive Auswirkungen auf die assoziierte Biodiversität und werden heute als eine der wichtigsten Gefährdungsursachen für viele einst typische Arten der Kulturlandschaft betrachtet. Wir untersuchen mit Hilfe der Daten des Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystems (InVeKoS), wie sich die landwirtschaftliche Flächennutzung in einigen Regionen Deutschlands zwischen 2010 und 2015 verändert hat. Im Fokus der Untersuchung stehen dabei die Entwicklung der Kulturartendiversität auf kleinräumiger Ebene und der Schlaggrößen sowie die landwirtschaftliche Nutzung in Schutzgebieten. Im betrachteten Zeitraum gab es nahezu keine Veränderung in Hinblick auf die Kulturartendiversität und der Schlaggrößenstruktur. Demgegenüber lässt sich auf Basis der betrachteten Indikatoren ein Rückgang des Nutzungsdrucks auf landwirtschaftlich genutzten Flächen in Naturschutz- und Natura-2000-Gebieten feststellen.

Ökologische Vorrangflächen: Gut gedacht – schlecht gemacht?
(Nitsch, Heike - Röder, Norbert - Oppermann, Rainer - Milz, Eva - Baum, Sarah - Lepp, Tobias - Kronenbitter, Jenja - Ackermann, Andrea - Schramek, Jörg)
Seit 2015 sind Ökologische Vorrangflächen (ÖVF) ein Bestandteil der EU-Agrarpolitik. Auf Basis von Felduntersuchungen, Befragungen und Massendatenanalysen wurde untersucht, wie dieses neue Instrument in Deutschland umgesetzt wurde. Es zeigt sich, dass Brachen, Blühflächen, Pufferstreifen und auch Klee- bzw. Luzernefeldern eine positive Wirkung auf die Fauna haben. Auf welche Weise Landwirtinnen und Landwirte die ÖVF-Verpflichtung erfüllen, hängt von diversen betrieblichen und regionalen Faktoren ab. Ein wichtiges Kriterium ist auch der mit der Umsetzung verbundene Verwaltungsaufwand. Um mit ÖVF einen flächendeckenden Mehrwert für die Biodiversität in Ackerlandschaften zu erreichen, bedarf es einer Fokussierung auf ÖVF-Typen, die in dieser Hinsicht ökologisch besonders wirksam sind, sowie einer deutlichen Erhöhung des Flächenanteils und eines entsprechenden Managements dieser Flächen. Eine Umsetzung, die dem Naturschutz zugute kommt, sollte dabei nicht durch komplizierte und sanktionsanfällige Auflagen erschwert werden.

Wieviel Naturschutz steckt in der zweiten Säule – nur zweite Wahl?
(Stratmann, Ursula - Pabst, Holger - Horlitz, Thomas)
Die unzureichende Finanzierung des Naturschutzes wird zunehmend als Ursache für dessen Erfolglosigkeit thematisiert. Vor diesem Hintergrund wird im vorliegenden Beitrag der Frage nachgegangen, welchen Stellenwert der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) als das vermeintlich wichtigste Instrument für die Förderung der Biodiversität in der gegenwärtigen Förderperiode (2014-2020) tatsächlich hat. Die Gegenüberstellung der erfassten naturschutzrelevanten Ausgaben in den ELER-Programmen der Länder mit den Ergebnissen der vor einiger Zeit veröffentlichten Kostenschätzung für die Umsetzung der europäischen Naturschutzrichtlinien in Deutschland offenbart eine erhebliche Finanzierungslücke. Darüber hinaus mindern weitere Aspekte, wie insbesondere die restriktiven Kontrollanforderungen der EU, die Attraktivität des ELER als Finanzierungsquelle für den Naturschutz.

Nationale Indikatoren mit Bezug zu Pflanzenschutz und Biodiversität in der Agrarlandschaft
( Hoffmann, Jörg - Kratz, Werner)
Pflanzenschutzmittel (PSM) werden zur Erzielung hoher und sicherer Erträge auf landwirtschaftlichen Flächen eingesetzt. Deren Anwendung führt jedoch auch zu unerwünschten Effekten für Natur und Umwelt. Auswirkungen der PSM sollen gemäß den Zielen im Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) so gering wie möglich gehalten werden. Indikatoren sind dazu im NAP aufgeführt. Vor diesem Hintergrund werden Wirkungen von PSM auf die Biodiversität in der Agrarlandschaft am Beispiel der Vögel und der Gefäßpflanzen analysiert. Es zeigten sich erhebliche negative Auswirkungen, was nicht den Zielen entspricht. Im NAP enthaltene Indikatoren werden u.a. mit ihrem Bezug zu Biodiversität, Zielerreichungsgrad und Aufklärung von Ursache-Wirkungsbeziehungen analysiert. Vorliegende Indikatoren sind weit vom Zielwert entfernt, teils fehlen Zielwerte. Die Aufklärung von Ursache-Wirkungsbeziehungen erfolgt kaum. Die Überprüfung des Fortschritts im NAP mit Hilfe der Indikatoren wäre demnach nicht hinreichend für die Ziele des Schutzes der Biodiversität. Es besteht dringender Bedarf für die Entwicklung eines auf realen Monitoringdaten basierenden Indikators und dessen rasche Anwendung.

Der Status quo ist keine Option – Vorschlag für eine zukunftsfähige Architektur der Agrarpolitik
(Feindt, Peter H. - Krämer, Christine - Früh-Müller, Andrea - Wolters, Volkmar - Pahl-Wostl, Claudia - Heißenhuber, Alois - van Bers, Caroline - Thomas, Fabian - Purnhagen, Kai)
Die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft sind in vielen Bereichen Besorgnis erregend. Die hier vorgeschlagene Architektur für eine zukunftsfähige Agrarpolitik hat zum Ziel, die Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft im Umwelt- und Naturschutz zu sichern und dem Agrarsektor zugleich bei der Bewältigung neuer Herausforderungen zu helfen, ohne die Wettbewerbsfähigkeit auf offenen Märkten und in transnationalen Wertschöpfungsketten aus den Augen zu verlieren. Sie besteht aus sieben Elementen: EU-weite Prämien für Basismaßnahmen im Agrarumwelt- und Klimaschutz; semi-automatisierte Prämien für den Erhalt der Landschaftsvielfalt; Fortsetzung der freiwilligen betrieblichen Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen; ein Kooperationsprogramm Natur und Landwirtschaft für integrierte Maßnahmen zum überbetrieblichen Landschafts- und Ressourcenmanagement; eine Innovationsinitiative für nachhaltigkeitsbasierte Mehrwertmärkte und Verbraucherkompetenz; eine Stärkung der ordnungsrechtlichen Mindeststandards und ihrer Durchsetzung sowie flankierende Maßnahmen in den Bereichen Infrastruktur, Investitionen, Forschung und Beratung. Die neue Architektur könnte gleitend bis 2027 eingeführt werden.

Landwirtschaft und Naturschutz müssen sich zusammenraufen
(Schulze Pals, Ludger )
Landwirte und Naturschützer sind mit der gegenwärtigen Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik sehr unzufrieden. Dennoch gelingt es beiden Seiten nicht, gemeinsam nach einem besseren Modell für die künftige Förderung zu suchen. Dabei wäre eine intensive Kooperation notwendig, um auch nach dem Jahr 2020 einen finanziell gut ausgestatteten EU-Agrarhaushalt zu haben. Im Jahr 2018 stehen rund 56 Mrd. EUR für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum zur Verfügung. Der Brexit und die neuen Herausforderungen (z.B. in der Sicherheits- und Migrationspolitik) werden die finanziellen Spielräume der EU verengen. Für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz sind vier Eckpunkte wichtig: eine ehrliche Bewertung der Wirkungen der Direktzahlungen, der Anspruch, mit Naturschutzleistungen auch Geld verdienen zu können, ein Verzicht auf eine ideologiebeladene Debatte über Betriebsgrößen und die Anerkennung der Einbindung der EU-Landwirtschaft in die globalisierte Agrarwirtschaft. Wünschenswert wäre eine Task Force Landwirtschaft-Naturschutz, die gemeinsame Eckpunkte für die künftige EU-Agrarpolitik erarbeitet und mit der Politik diskutiert.

Rubriken :

- aus der Rubrik "Neues aus dem Bundesamt für Naturschutz":
"BfN informiert über Projekte und Veröffentlichungen zum Insektenrückgang" vom BfN
- aus der Rubrik "Nationale Biodiversitätsstrategie":
"′ERDFEST. Eine Initiative′ soll Naturverbundenheit stärken" von Samira Hepperle und Andreas Wilhelm Mues;
- aus der Rubrik "Nachrichten und Kommentare":
"Pflanzen erobern Europas Berggipfel immer schneller" von der Universität Erlangen;
- aus der Rubrik "Österreich-Fenster":
"Die Kampagne NATUR VERBINDET" von Christine Pühringer;
- aus der Rubrik "Veranstaltungsberichte":
"Naturschutzrecht und Städtebaurecht: Bericht von der 3. Bundesfachtagung Naturschutzrecht in Kassel" von Dietwalt Rohlf;
- aus der Rubrik "Natur und Recht":
"Vorschläge zur Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020 und ihre juristische Einschätzung" von Stefan Möckel;
und viele weitere Beiträge in diesen und der weiteren Rubrik "Rezension".