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BNELIT - Datenbank zu Bildung für nachhaltige Entwicklung: wissenschaftliche Literatur und Materialien
Bildung für nachhaltige Entwicklung: wiss. Literatur und Materialien (BNELIT)
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1. Zeitschriftenausgabe
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Zeitschrift/Zeitung:
Unterricht Biologie
Z-Jahrgang:
36
Z-Heftnummer/-bez.:
375
Themenschwerpunkt:
Wiesen & Weiden
Erscheinungsjahr:
Titelbild:
Kleinbild
Kurzinfo:
Auf den Weideflächen Afrikas sind Zebra & Co. nicht gern gesehen: Sie gelten als Nahrungskonkurrenten, die den Rindern das Gras wegfressen und damit die Fleischproduktion mindern. Das stimmt aber nur in Trockenzeiten. In Regenzeiten, so zeigt eine Studie in Kenia, haben Rinder, die Seite an Seite mit Zebras grasten, deutlich mehr Fleisch auf den Rippen als Weidevieh ohne wilde Nachbarn. Der Grund: Niederschläge lassen das Gras schneller wachsen. Nutztiere können die fasrigen Halme schlecht verwerten, während Wildtiere das zähe Futter problemlos verdauen. Indem sie die langen Halme abgrasen, machen sie für weidende Rinder den Weg zum jungen, zarten Gras frei.
Wildlebende große Pflanzenfresser und weidende Nutztiere des Menschen schufen durch Verbiss von Gehölzpflanzen offene Landschaften, auf denen sich Pflanzengesellschaften mit Gräsern als dominierender Lebensform etablieren konnten. Besonders artenreich sind Grasländer auf kalkhaltigem Untergrund in sonnenbegünstigter Lage. Auf solchen bunten Wiesen lassen sich Schichten unterscheiden – vergleichbar den Stockwerken im Wald. Hier kann man diverse Blütenformen mit den «passenden» Bestäubern entdecken, hier zapfen Zikaden, Wanzen und Blattläuse die Leitungsbahnen von Pflanzen an und hier leben auch die lebendigen Vorbilder von Grashüpfer «Flip», dem Freund der «Biene Maja».
Der Lebensraum, den Wiesen und Weiden Insekten, Amphibien und Vögeln bieten, geht ohne Bewirtschaftung verloren, weil dann Holzgewächse die Flächen erobern. In «Wilde Weide»-Projekten setzt man daher robuste Rinder und Pferdearten ein, die das ganze Jahr über auf den Weiden bleiben und aufkommende Gehölze verbeißen.
Vergleichsweise artenarme Lebensräume sind die Sport- und Zierrasen, deren Pflege manchmal zu erbitterten Kontroversen unter Nachbarn führt. Kenntnisse zur Biologie der Gräser und anderer Wiesenpflanzen helfen, die Pflege eines Rasens mit seiner Nutzung in Einklang zu bringen.
Die beiden «Aufgaben pur» in diesem Heft beschäftigen sich mit Faktoren, die Einfluss auf Produktivität und Artenvielfalt einer Wiese haben.
Nutzen Sie trockene (Früh-)Sommertage für Entdeckungen auf einer Wiese! Ihre Redaktion Unterricht Biologie
Inhaltsverzeichnis :
Probst, Wilfried : Wiesen & Weiden (Basisartikel , S. 2–10)
Bunt blühende Sommerwiesen sind wunderschön, Lebensraum vieler Tiere – und zum überwiegenden Teil das Werk des Menschen. Neben großen wildlebenden Pflanzenfressern waren es in Mitteleuropa vor allem Weidetiere, die Gehölze verbissen und damit Offenlandschaften schufen. Eine ähnliche Bedeutung wie die Rot-Buche für die Wälder hat hierzulande der Glatthafer für die Wiesen, und ähnlich wie die Wälder sind auch Wiesen wichtige Ökosysteme und Kohlenstoffspeicher. Da Wiesen zudem leicht erreichbare und sichere Exkursionsziele sind, bieten sie sich für praktische Erkundungen an.

Nieder, Jürgen : Zur Bestäubung geöffnet – Bewegungen von Blüten (Unterrichtsmodell Sekundarstufe I/II , S. 42–47)
Mit Intervallfotos kann dokumentiert werden, was man oft übersieht: das Öffnen und Schließen von Blüten im Tagesverlauf. Anschließend wird die «Mechanik» der Blütenbewegungen untersucht und an einem Modell veranschaulicht. Während den Blütenbewegungen bei der Tulpe Wachstumsprozesse zugrundeliegen, gehen sie beim Flammenden Käthchen auf bestimmte «Motorzellen» zurück. Die Auswertung von Untersuchungsergebnissen belegt, dass das Licht ein wichtiger, aber nicht der einzige Steuerungsfaktor ist.

Pany, Peter; Lampert, Peter und Kiehn, Michael : Durch die Blume: Blüten & ihre Bestäuber (Unterrichtsmodell Sekundarstufe I , S. 11–16)
In unseren Breitengraden werden rund 80 % der Blütenpflanzenarten von Insekten bestäubt. Diese Form der Pollenübertragung bietet für beide Seiten Vorteile: Nahrung für die Tiere, Bestäubungssicherheit für die Pflanzen. Die «Abstimmung» der Länge von Kronröhre und Insektenrüssel im Laufe der Koevolution festigte die Partnerschaft zwischen Pflanze und Insekt. In einem Modellexperiment handeln die Schüle-rInnen wie ein Insekt und erfahren dabei unmittelbar den wechselseitigen Nutzen von Blütenbesuch und Blütenstetigkeit.

Barnekow, Dennis und Probst, Wilfried : Die Schichten der Wiesen (Unterrichtsanregung Magazin , S. 48–51)
Je nach natürlichen Bedingungen – wie Klima und Boden – und dem Einfluss des Menschen – wie Mahd und Düngung – entwickeln sich unterschiedliche Wiesentypen, die alle eine bestimmte Schichtung aufweisen. Ein weißes Plakat oder eine weiße Stofftasche dienen vor Ort als Hintergrund für Vegetationsaufnahmen der mehr oder weniger hohen Wiesenpflanzen. Eine tabellarische Übersicht über die wichtigsten Arten ermöglicht eine Zuordnung zu den verschiedenen Wiesentypen. Pflanzliche «Belegexemplare» lassen sich per digitalem Scan einfach und schnell archivieren.

Probst, Wilfried : «Irgendein Depp mäht irgendwo immer ...» (Unterrichtsmodell Sekundarstufe I , S. 17–21)
Am Zeitpunkt und an der Häufigkeit des Rasenmähens entzündet sich so mancher Nachbarschaftsstreit, und in Internetforen wird höchst emotional über die richtige Rasenpflege diskutiert. Im Unterricht lernen die SchülerInnen die besondere Lebensform «Rasengras» kennen und erfahren, warum andere Pflanzen bestimmte Rasenpflegemaßnahmen weniger gut überleben. Auf der Basis dieser Wissens bewerten die SchülerInnen Praxistipps zur Rasenpflege. Im Idealfall kann in einem Langzeitexperiment verfolgt werden, was aus einem Rasenstück bei mehr oder weniger intensiver Pflege werden kann.

Nieder, Jürgen : Aufgabe pur: Wiesen – Artenvielfalt durch den Menschen (Serie U, S. 52, 54)
Wie verändern Düngung und regelmäßige Mahd die Biomasse und die Artenvielfalt einer Wiese? Die SchülerInnen werten die Ergebnisse einer systematischen Untersuchung zu dieser Frage aus und schließen daraus auf den Einfluss anderer Maßnahmen wie z. B. Beweidung und Abbrennen einer Wiese.

Hellinger, Felix und Zillober, Karin : Wanzen, Zikaden & Co – Ernährung durch den Strohhalm (Unterrichtsmodell Sekundarstufe I , S. 22–28)
Obwohl Zikaden eine sehr artenreiche Gruppe bilden, werden sie oft nicht erkannt. Im Mai oder Juni verschafft die an Pflanzen klebende «Teufelsspucke» der Wiesen-Schaumzikade einen gewissen Bekanntheitsgrad. Im Schaum verbergen sich die Larven dieser Zikadenart, die ihre Nester aus Nahrungsüberschüssen generieren. Im Versuch gibt Farbe Aufschluss über das «Baumaterial»: Pflanzensaft, den die Larven aus dem Xylem saugen. Im weiteren Unterricht lernen die SchülerInnen mehr Pflanzensaftsauger und Insekten mit anderen Ernährungsweisen und Mundwerkzeugen kennen.

Nieder, Jürgen : Aufgabe pur: Wiesen-Klee – «Schlüsselart» mit Blutfarbstoff (Serie , S. 53–54)
Wie bei allen Schmetterlingsblütlern befinden sich an den Wurzeln des Wiesen-Klees Knöllchen mit spezialisierten Bakterien. Die SchülerInnen analysieren die interspezifische Beziehung zwischen Pflanze und Knöllchenbakterien und leiten aus Untersuchungsergebnissen die Bedeutung von Schmetterlingsblütlern wie dem Wiesen-Klee für das Ökosystem Wiese ab.

Menze, Steffen : Heuschrecken in der Wiese (Unterrichtsmodell Sekundarstufe I/II , S. 29–34)
Ihren hohen Bekanntheitsgrad verdanken Heuschrecken zwei Merkmalen: der auffälligen Art ihrer Fortbewegung und ihren Lautäußerungen. Anhand von Fotos oder auch an Originalobjekten werden Heuschrecken von anderen Insekten abgegrenzt und die besonderen Merkmale der grün-braunen Hüpfer beschrieben. Im Vergleich mit dem Lebenslauf eines Schmetterlings wird der hemimetabole Entwicklungszyklus erarbeitet. Schließlich unterscheiden die SchülerInnen verschiedene Heuschreckenarten anhand von Gesangsdiagrammen und ahmen die Lauterzeugung modellhaft nach.

Ostersehlt, Dörte und Fockel, Erik : Wilde Weiden für Biodiversität (Unterrichtsmodell Sekundarstufe I , S. 35–41)
Wenn auf Weiden robuste Galloway-Rinder oder Koniks grasen, dann ist ein wichtiges Ziel dieser extensiven Nutzung die Landschaftspflege. Die Beweidung hält das Gelände offen und schafft einen vielseitigen Lebensraum für niedrigwüchsige Pflanzenarten und zahlreiche Tiere.In arbeitsteiliger Gruppenarbeit informieren sich die SchülerInnen über geeignete Weidetiere und suchen nach Antwort auf die Frage, ob eine extensive Weidewirtschaft zur Biodiversität beitragen kann