AbstractUm Bewertungskompetenz bei Fragen nachhaltiger Entwicklung adäquat fördern zu können, sind neben bewussten Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Lernenden auch solche Schülervorstellungen zu berücksichtigen, die eher implizit wirken und sich intuitiv äußern (vgl. Haidt, 2001). Der Ansatz der Alltagsphantasien nach Gebhard (2007) ist dabei zentral. Inwieweit Lehrende und Lehramtsstudierende des Faches Biologie impliziten Vorstellungen bei Entscheidungsfragen nachhaltiger Entwicklung Bedeutung beimessen, um damit an Verstehen orientierte Bildungsprozesse initiieren zu können, wurde in Gruppendiskussionen (Bohnsack, 2010) mit Lehrer(inne)n und Studierenden des Faches Biologie untersucht. Das Datenmaterial wurde inhaltsanalytisch nach Mayring (2008) ausgewertet und miteinander verglichen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Aussagen von Lehrenden und Studierenden identifizieren zu können. Unter anderem deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Lehrende oft intuitiv auf implizite Vorstellungen Bezug nehmen, diese jedoch nur selten zum Gegenstand expliziter Reflexion machen.