User Online: 3 | Timeout: 10:21Uhr ⟳ | email | BNE OS e.V.  | Info | Portal Klimabildung  | Auswahl | Logout | AAA  Mobil →
BNELIT - Datenbank zu Bildung für nachhaltige Entwicklung: wissenschaftliche Literatur und Materialien
Bildung für nachhaltige Entwicklung: wiss. Literatur und Materialien (BNELIT)
Datensätze des Ergebnisses:
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen
1. Aufsatz in Zeitschrift
(Korrektur)Anmerkung zu einem Objekt von BNE-LITERATUR per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!) in den Download Korb (max. 50)!
Verfasser/-in:
Hauptsachtitel:
Eine goldene Ölspur durchzieht die Welt.
Untertitel/Zusätze:
Palmölproduktion in Südostasien.
Zeitschriftenausgabe (-> Ref.Nr):
Zeitschrift/Zeitung:
Geographie heute
Z-Heftnummer/-bez.:
336
Themenschwerpunkt:
Südostasien.
Erscheinungsjahr:
Seite (von-bis):
21-25
Kurzinfo:
Excerpt (https://www.geographie-heute.de/zeitschrift/hefte-artikel/premium/suedostasien/eine-goldene-oelspur-durchzieht-die-welt/)

Yvonne von Roux
Eine goldene Ölspur durchzieht die Welt
Palmölproduktion in Südostasien

Grünes oder oranges Gold sind nur einige Bezeichnungen für den nachwachsenden Rohstoff Palmöl, der Südostasien in den letzten zwei Jahrzehnten in eine Art Goldrausch gestürzt hat. Als nahezu universal verwendbares Öl, erhält Palmöl Einzug in der Herstellung von Lebensmitteln, Kosmetika, bei der Energieerzeugung und als Treibstoff. Aber wieso ist der Rohstoff so begehrt und wie nachhaltig ist die Produktion von Palmöl? Diesen Fragen gehen die Schülerinnen und Schüler mithilfe der Materialien nach.

Sachanalyse

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der bis zu 200 Jahre alt werdenden Ölpalme (lat.: Elaeis guineensis) liegt im Westen Afrikas um den Golf von Guinea. Im 15. Jahrhundert wurde die Ölpalme von Europäern entdeckt und als Nutzpflanze in Südamerika und Südostasien angebaut. Die anspruchsvolle Pflanze benötigt mit einem monatlichen Mindestniederschlag von 100 mm und einer Durchschnittstemperatur von 24?–?28 °C feuchttropisches Klima. Daher befinden sich die weltweiten Anbaugebiete zwischen den 10. Breitengraden.

Angebaut wird die Ölpalme zumeist in Plantagenwirtschaft, die über entsprechende Bewässerungssysteme verfügen. In der Plantagenwirtschaft werden die Ölpalmen nach 25?–?30 Jahren gefällt, da der Ernteertrag nach einer Höchstphase im Alter von 10?–?20 Jahren rückläufig und damit unrentabel ist. Neu gepflanzte Ölpalmen tragen erstmalig nach 3?–?5 Jahren Früchte. Die Fruchtstände bestehen aus 1?000?–?4?000 Einzelfrüchten und bringen pro Hektar rund 30?t Ertrag, aus dem 7?t Palmöl gewonnen werden. Eine ertragreiche Ölpalme kann jährlich 12?–?18 Fruchtstände ausbilden, die ganzjährig ausreifen. Die geernteten Früchte müssen innerhalb von 24 Stunden verarbeitet werden, da diese unter den klimatischen Bedingungen schnell verderben (vgl. Knoke/Inkermann 2015, S. 4; s. Abb. 1 ).

Die Hauptanbaugebiete liegen mit 85?% der weltweiten Produktion in Indonesien und Malaysia. Diese beiden Länder verfügen mit Abstand über die größten Anbauflächen (vgl. Statista 2016, S. 41). Insgesamt entspricht die weltweite Anbaufläche von Ölpalmen, ca. 19 Mio. ha im Jahr 2014, der halben Staatsfläche Deutschlands (vgl. Scholz/Mannigel 2016, S. 3).

Verwendung des Palmöls

Das orange- bis goldfarbene Palmöl wird zum einen aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen. Zum anderen wird aus dem Kern der Frucht das sogenannte Palmkernöl extrahiert. Zusätzlich wird aus den geernteten Palmkernen Ölsaatenschrot für die Futtermittelindustrie hergestellt. Dieses besitzt mit knapp 8,7 Mio. t. im Jahr 2015/16 weltweit inzwischen eine höhere Bedeutung als Erdnusskernschrot (6,5 Mio. t) (vgl. Statista 2016, S. 11).
Der 45?–?50-prozentige Ölgehalt der Palmölfrucht hat als pflanzliches Fett vielfältige positive Eigenschaften: Es zeichnet sich durch eine besondere Hitzestabilität, Streichfähigkeit und lange Haltbarkeit aus. Des Weiteren sind vor allem die Geschmacksneutralität sowie die feste Konsistenz bei Zimmertemperatur in Europa und die Verflüssigung bei Körpertemperatur des raffinierten Palmölfetts optimale Eigenschaften als Zusatz in Kosmetikprodukten und bei der Veredelung von Nahrungsmitteln. Diese physikalischen Eigenschaften bedeuten ein Verzicht auf zusätzliche, chemisch veränderte, ungehärtete Fette, die als Transfette aufgrund ihrer negativen gesundheitlichen Auswirkungen in die Kritik geraten sind (vgl. Forum Nachhaltiges Palmöl o.?J.; ORF-Weltjournal 2015).

Weltweite Bedeutung

In den letzten zehn Jahren ist der weltweite Konsum der wichtigsten pflanzlichen Öle um gut 60?% angestiegen. Insbesondere der Konsum von Palmöl hat sich von 33,87?t im Jahr 2005/06 auf 62,53?t im Jahr 2015/16 nahezu verdoppelt (vgl. Statista 2016, S. 14).

Aufgrund kulturell geprägter Essgewohnheiten, die sich durch ölreiche Zubereitungsarten frischer Lebensmitteln in zahlreichen asiatischen Garküchen und Haushalten auszeichnet, sind mit Indonesien,

...