GEGEN MORAL.
Dieses Magazin könnte ihre Gefühle verletzen. Bitte seien Sie vorsichtig!
Die neue Ausgabe von taz FUTURZWEI bedient keine Schubladen. Es fackelt sie ab. Es brettert gegen die Dauererregung und Dauerempörung, gegen die reflexhafte Nazifizierung und Linksideologisierung von Leuten, gegen das Einsperren in politische Lager, die es gar nicht mehr gibt, gegen das Überpinseln von Gedichten, gegen die Verhöhnung von Gendertoiletten, die Illusion einer besseren Hashtag-Welt und das radikal unpolitische Moralisieren, was ganz oft nur sagen will: Ich bin super, du bist schlimm. Man kann nicht gegen Diskriminierung kämpfen, indem man den alten weißen Mann diskriminiert, man kann nicht tolerant sein, indem man No-Tolerance-Schilder hochhält, man kann nicht das Arschloch-Problem verkleinern, indem man jeden zum Arschloch erklärt, der den Argumentationskorridor des eigenen Stammes verlässt. Man sollte sich die Idee ganz schnell abschminken, dass man selbst ein besserer Mensch ist. Erst dann kann man anfangen, ein besserer Mensch zu werden, und sich der Frage widmen: Worum geht es eigentlich?