Editorial
Klaus Harnack
Ressourcen für den Frieden
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht′s, dass ein Ding kein Gift sei.″ So sprach Paracelsus und verwies damit nicht zuletzt auf die Erkenntnis, dass wenn ein Ding im Übermaß konsumiert wird, Krankheiten selten ausbleiben.
| keine Kategorie zugeordnet |
Gastkommentar
Peter Ullrich
Ausblick auf den Ausnahmezustand
Dass der G20-Gipfel im Juli dieses Jahres eine komplexe Herausforderung für die Polizei darstellen würde, war klar. Erstens sollten der Gipfel und seine Teilnehmenden abgesichert werden. Zweitens mobilisierte ein breites Spektrum Protestierender zu einer Vielzahl von Demonstrationen, darunter große Bündnisdemonstrationen, und auch zu Blockaden. Entsprechend waren auch die Grundrechte der Protestierenden, insbesondere die Versammlungsfreiheit, zu sichern. Und drittens galt es, etwas normales Leben in Hamburg aufrecht zu erhalten.
| keine Kategorie zugeordnet |
Presseschau
Jürgen Nieth
Erdogans Reichstagsbrand
„Hat es in der Türkei am 15. Juli 2016 einen Putsch gegen die Staatsführung gegeben? Ja, den gab es wohl – so wie es am 27. Februar 1933 in Berlin einen Brandanschlag auf den Reichstag gab […] [Dieser] war willkommenes Vehikel zur Etablierung der Nazi-Barbarei. Sehr Ähnliches hat sich in den abgelaufenen zwölf Monaten in der Türkei abgespielt. Nach einem Umsturzversuch, dessen Dilletantismus im Nachhinein viele Fragen aufwirft, folgten Ausnahmezustand, die Entmachtung des Parlaments, die Entlassung und/oder Verhaftung Hunderttausender, schlicht: Terror.″ (Roland Etzel, ND, 17.7.17., S. 1)
| keine Kategorie zugeordnet |
Ressourcen für den Frieden
Michael Brzoska
Rohstoffe, Konflikte und Governance
An Rohstoffen entzünden sich häufig Konflikte, Beispiele dafür sind Erdöl, Diamanten oder Coltan. Manchmal geht es geht es um die Nutzung des Landes, auf dem die Rohstoffe liegen, andere Male um die Verteilung des Profits aus dem Rohstoffverkauf. Der Entstehung oder dem Wiederaufflammen von Rohstoffkonflikten lässt sich mit einer klugen und fairen Rohstoff-Governance und mit Partizipationsmöglichkeiten für alle Betroffenen vorbeugen. Der Autor zeigt gelungene und missglückte Beispiele auf und buchstabiert dabei durch, welche Faktoren für den konfliktfreien Umgang mit Ressourcen hilfreich sind.
| keine Kategorie zugeordnet |
Nina Engwicht
Rohstoffe als Mittel zum Friedensaufbau?
Environmental Peacebuilding in Sierra Leone
Lange wurde der Zusammenhang zwischen Rohstoffvorkommen und gesellschaftlichen Konflikten vor allem darauf untersucht, ob und wie natürliche Ressourcen bewaffnete Gewalt verursachen. Derzeit rückt stärker die Fragestellung in den Vordergrund, ob natürliche Ressourcen auch als Mittel zum Friedensaufbau eingesetzt werden können. Besonders in Konfliktkontexten, in denen natürliche Ressourcen bereits als Konfliktgegenstand den Gewaltverlauf prägten, kann der Einbezug von Umwelt- und Rohstoffaspekten in den Friedensaufbauprozess ein zentraler Faktor für die langfristige Stabilität des Friedenszustands sein. Am Beispiel des Friedens- und Staatsaufbaus im sierra-leonischen Diamantensektor erläutert die Autorin, welche Herausforderungen beim »Environmental Peacebuilding« zu bewältigen sind.
| keine Kategorie zugeordnet |
Maximilian Mayer
Chinas neue Seidenstraße
Eine friedensbringende Initiative
Bislang hatte die Volksrepublik China den Schwerpunkt ihrer Entwicklungsbestrebungen vor allem auf das eigene Land gerichtet. Mit dem Projekt »Neue Seidenstraße« (auch »Ein Gürtel, eine Straße« genannt) versucht das Land nun zum ersten Mal, gezielt und mit Nachdruck seine eigenen Themen auch auf die internationale Tagesordnung zu setzen. Worauf muss sich die Weltgemeinschaft im Zuge der wachsenden Rolle Chinas und vor allem im Rahmen des Projekts »Neue Seidenstraße« gefasst machen? Wird China durch sein wirtschaftliches Engagement den Frieden fördern oder entstehen stattdessen neue geopolitische Spannungen?W&F bat zwei Autoren um ihre Analyse dieser Fragen. Die beiden folgenden, jeweils aus unterschiedlicher Perspektive geschriebenen Texte zeigen Übereinstimmung in etlichen Punkten. Was die friedenspolitischen Konsequenzen der Initiative angeht, setzen die Autoren aber durchaus unterschiedliche Akzente.
| keine Kategorie zugeordnet |
Luis Roberto Zamora Bolaños
Wenn Abrüstung genau das Richtige ist
Die Friedensverfassung von Costa Rica
Costa Rica gilt als Paradebeispiel für einen friedlichen und friedensliebenden Staat. Klein, ohne Reichtümer, um die es sich zu streiten lohnt, und sogar ohne Militär ist das Land keine Bedrohung für seine Nachbarn und engagiert sich außenpolitisch konstruktiv in der Konfliktlösung und in Abrüstungsgremien. Der Autor schildert seine subjektive Sicht des costa-ricanischen Weges zu einer Friedensverfassung und welche Rolle Völkerrecht (und er selbst) dabei spielte, diese zu erhalten.
| keine Kategorie zugeordnet |
Vladimir Bratic
Neue Medien als Friedensressource?
Die letzten drei Jahrzehnte konnten wir beobachten, dass Medien in Konfliktzonen durchaus eine konstruktive Rolle spielen können. Diese Entwicklung ist relativ neu und erfreulich. Zuvor standen die Medien vorwiegend im Dienst mächtiger Parteien, die sie dazu nutzten, ihren Einfluss auszuweiten – und das bedeutete allzu oft, Konflikte anzuheizen. Von den einfachen Kommunikationsmitteln der römischen Armeen bis zu Hitlers Propagandatechniken dienten die Medien den Machtzentren als passives Werkzeug der Massenkommunikation. Mit Aufkommen der neuen Medien hat sich die Situation nun geändert. Der Artikel untersucht das Potential der neuen Medien als Werkzeuge für den Frieden.
| keine Kategorie zugeordnet |
Michael A. Schmiedel
Religionen als Friedensressource
Es kommt darauf an
Der folgende Essay erzählt in einem kurzen Durchlauf durch die Religionsgeschichte, welche Ressourcen Religionen für ein friedliches Miteinander der Menschen bereithalten. Dabei wird herausgestellt, dass es letztlich auf uns Menschen und unsere Interpretationen unserer Religionen ankommt, wie sehr diese Ressourcen genutzt werden können und welche Reichweite sie haben. Je nach Interpretation helfen Religionen, den Egoismus zu überwinden und Friedfertigkeit und Gewaltlosigkeit zu fördern oder ganz im Gegenteil Fanatismus und Grausamkeiten hervorzubringen.
| keine Kategorie zugeordnet |
Jochen Dallmer
Glück als Ressource für Frieden
Wie kann man sich nur um das eigene Glück kümmern in einer Welt voller Probleme und Konflikte? Der Artikel erläutert, dass Glück, wenn es denn ernst genommen wird, elementar mit dem guten Leben aller zu tun hat und die wichtigste Ressource für Frieden ist.
| keine Kategorie zugeordnet |
Hannah Reich
Theaterräume und die Kunst des Sehens
Friedensressource Kultur
Wie können sich Menschen sicher fühlen, eine andere Identität annehmen, dem Alltag auch einmal entfliehen und damit die Konfrontation auch mit anderen Narrativen aushalten? Im Artikel wird Kultur als Ressource hierfür dargestellt. Insbesondere wird auf die Ausdrucksform des Theaters und seine Möglichkeiten der Konflikttransformation eingegangen.
| keine Kategorie zugeordnet |
Nurit Shnabel & Johannes Ullrich
Wie versöhnen wir uns?
Das Bedürfnisbasierte Modell
Täter und Opfer erleben unterschiedliche Bedrohungen ihrer Identitäten. Der Schlüssel zur Versöhnung liegt in der Beseitigung dieser Bedrohungen. Die Autor*innen diskutieren sozialpsychologische Forschung, die zeigt, dass die Wiederherstellung positiver Identitäten die Versöhnung zwischen Individuen oder Gruppen günstig beeinflusst.
| keine Kategorie zugeordnet |
Militarismus/Türkei
Serdar M. Degirmencioglu
My mind has been under occupation
Der (türkische) Militarismus und seine Folgen
Militarismus ist für den Autor nicht nur Ursache für Kriege, sondern auch eine Doktrin, die die Herzen und das Denken der Menschen besetzt. Er erzählt, wie der Militarismus sein eigenes Denken immer mehr besetzte, und beklagt, dass sich die Zunft der Psycholog*innen diesem Thema weitgehend verweigert. Am Beispiel der Türkei schildert er auch, wie der Militarismus in das Berufsleben der Menschen eingreift und dieses zerstört.
| keine Kategorie zugeordnet |
Israel/Palästina
Wilhelm Kempf
Israel /Palästina
Zur Kampagne gegen Friedenskräfte im israelisch-palästinensischen Konflikt
Fünfzig Jahre nach dem Sechstagekrieg besteht dringender Bedarf an einem offenen Diskurs, der die Rechte von Israelis und Palästinensern anerkennt und um einen Ausgleich zwischen den beiden Gesellschaften bemüht ist. Dieser Diskurs wird jedoch durch den Widerspruch zwischen Werten belastet, die aus guten Gründen für die meisten Juden sehr wichtig sind: dem Wert des Zionismus, d.h. Israel als jüdischer Staat, und den Werten der Menschenrechte, der Gleichheit und der Demokratie. „Dieser Widerspruch″, sagt der israelische Philosoph Omri Boehm (2015), „bedeutet eine Tragödie. Denn er führt uns zu einer Lebensform, die Dingen widerspricht, an die wir wirklich glauben.″
| keine Kategorie zugeordnet |
Völkerrecht
Jürgen Scheffran
Atomwaffenverbot
Chance für die nukleare Abrüstung
Am 7. Juli 2017 vereinbarte in New York die Mehrheit aller Staaten einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen, mit breiter Unterstützung der Zivilgesellschaft. Nach Jahrzehnten der Aufrüstung und geringer Fortschritte bei der Abrüstung haben große Teile der internationalen Staatengemeinschaft deutlich gemacht, dass sie den Sonderstatus der Atommächte nicht länger hinnehmen wollen. Viele sehen in dem Vertrag einen Durchbruch, da er nach dem Verbot von Bio- und Chemiewaffen mit den Atomwaffen nun auch die letzten Massenvernichtungswaffen verbietet. Allerdings lässt der Vertrag den Abrüstungsprozess in die atomwaffenfreie Welt offen, und die Atomwaffenstaaten und ihre Verbündeten sind bislang nicht beteiligt.
| keine Kategorie zugeordnet |
Forum
W&F-Herausgeberkreis
Aus dem Herausgeberkreis
| keine Kategorie zugeordnet |
Martin Quack
Sozialer Frieden
Tagung von Plattform Zivile Konfliktbearbeitung und Brot für die Welt, 31.3.-2.4.2017, Ev. Akademie Villigst, Schwerte
»Sozialer Frieden Eine nationale und globale Verpflichtung aus der Agenda 2030« – den Titel der Tagung füllten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom 31. März bis 2. April 2017 in der Evangelischen Akademie Villigst mit Leben. Der Begriff »Sozialer Frieden« war Inspiration und Ansporn für konstruktive Diskussionen auf unterschiedlichen Ebenen und zu unterschiedlichen Themen auf der gemeinsam mit der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung und Brot für die Welt veranstalteten Tagung.
| keine Kategorie zugeordnet |
Daniel Corlett & Frank Asbrock
Lokale und globale soziale Ungleichheit
30. Jahrestagung des Forum Friedenspsychologie, 16.-18. Juni 2017, Chemnitz
Mit dem Schwerpunktthema »No Justice, no Peace? Friedenspsychologische Perspektiven auf soziale Ungleichheit« fand die 30. Jahrestagung des Forums Friedenspsychologie e.V. an der TU Chemnitz statt.
| keine Kategorie zugeordnet |