Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit konzeptionellen Fragen zu Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und transdisziplinärer Wissenschaft (TD) in der praxisnahen universitären Lehre. Im Fokus steht dabei das Reallaborprojekt „Energielabor Tübingen″ mit den dort durchgeführten Lehr- und Forschungsaktivitäten. Die Autoren greifen zum einen auf erste Erfahrungen aus der Lehrpraxis zurück und zeigen, wie Konzepte der BNE innerhalb der fachlichen Lehrer_innenbildung angewandt werden können. Dabei geht es insbesondere um das Verhältnis von Theorie und Praxis sowie verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten. Zum anderen werden erste konzeptionelle Überlegungen zur Verknüpfung von BNE und TD vorgestellt und vor dem Hintergrund des Konzepts der Gestaltungskompetenz erläutert. Allgemein wird also der Frage nachgegangen, wie die Konzepte BNE und TD im Rahmen von (transdisziplinären) Lehrveranstaltungen verknüpft werden können und welche Chancen und Herausforderungen sich dadurch ergeben. Ausgehend von diesen Überlegungen werden Kriterien und Anforderungen für gute transdisziplinäre Lehre vorgestellt und diskutiert. Die Spanne reicht dabei von der Behandlung ethischer Fragestellungen zum Leitbild einer Nachhaltigen Entwicklung, über die Einbettung von außeruniversitären Akteuren bis hin zu spezifischen Produkten und Leistungsnachweisen innerhalb transdisziplinärer Lehrveranstaltungen.