Das Anliegen des Herausgebers dieses Buches war der Anlass, um eine reflexive Selbstverortung im systemischen Forschungsprozess für ein nachhaltigeres Management vorzunehmen. Ausgangspunkt dieser Selbstverortung ist die Beobachtung in letzter Zeit, dass Nachhaltigkeit sich nicht einmal über die vorauseilende Codierung des Problems in der Kosten- und Ertragssprache von Unternehmen als anschlussfähig erweist. Die rein rhetorischen Antworten der Unternehmen lassen sich als den (verständlichen) Versuch deuten, die Ansprüche für eine nachhaltigere Wirtschaftsweise an der Oberfläche verbal abzufangen, um die Kernprozesse der Wertschöpfung vor Irritationen zu schützen.
Die eigenen Forschungsarbeiten der letzten Jahre zeigen, dass die Anforderungen einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise die Dilemmata deutlicher werden lassen, die im erwerbswirtschaftlichen Prinzip angelegt sind: Legale Externalitäten fördern nun einmal den Gewinn, auf den immer mehr Druck ausgeübt wird, wodurch wiederum neue Externalitäten entstehen. Wie kann man dieses Spannungsfeld sichtbar machen, in seiner Essenz transdisziplinär erforschen und Führungskräften und Studierenden konstruktive Bewältigungsformen vermitteln? Dieser Beitrag zeigt auf, dass die Methode der Systemaufstellung eine Lösung für alle drei Fragen zugleich ist. Die in einer Systemaufstellung verwendete Raumsprache ist anschlussfähig an die qualitative Sozialforschung, produziert komplexe, transdisziplinäre Hypothesen im Entdeckungszusammenhang über ein innovatives nachhaltiges Management und vermittelt Systemkompetenz an Führungskräfte und Studierende. Transdisziplinäre Forschung für eine nachhaltigere Entwicklung gewinnt damit ein ganz neues und sehr viel effektiveres Design.