Auf Grundlage der Kritischen Theorie beleuchtet der Beitrag erkenntnistheoretische Ursachen der gegenwärtigen gesellschaftlichen Naturkrise. Im Zentrum steht dabei die Rezeption der „Dialektik der Aufklärung″ von Horkheimer und Adorno, die bereits weit vor den Anzeichen einer Umweltkrise gezeigt haben, dass eine Verabsolutierung aufklärerischen Denkens für die Menschheit zunehmend zu einer Selbstgefährdung werden kann. Zur Überwindung solchen Denkens fordern sie ein „Eingedenken der Natur im Subjekt″. Diese Forderung wurde in ähnlicher Form – allerdings ohne Bezüge zur Kritischen Theorie – und mit bildungstheoretischer Relevanz bereits schon früher, zum Beispiel von Schelling, und später, zum Beispiel von Picht, formuliert. Am Abschluss des Beitrags steht der Versuch, die bildungstheoretischen Konsequenzen der zuvor dargelegten Erkenntniskritik im Hinblick auf eine Überwindung der gesellschaftlichen Naturkrise zu skizzieren.