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BNELIT - Datenbank zu Bildung für nachhaltige Entwicklung: wissenschaftliche Literatur und Materialien
Bildung für nachhaltige Entwicklung: wiss. Literatur und Materialien (BNELIT)
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1. Verfasserwerk
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Verfasser/-in:
Hauptsachtitel:
Ökoroutine.
Untertitel/Zusätze:
Damit wir tun, was wir für richtig halten.
Erscheinungsort:
München
Erscheinungsjahr:
ISBN:
978-3-86581-806-5
Titelbild:
Kleinbild
Kurzinfo:
Dieses Buch macht Schluss mit umweltmoralischen Appellen! Es zeigt: Wir können verantwortungsvoll leben, ohne uns tagtäglich mit Klimawandel oder Massentierhaltung befassen zu müssen. Wir machen »Öko« einfach zur Routine!

Was unmöglich erscheint, ist konzeptionell denkbar einfach: Mülltrennung, Sparlampen, Effizienzhäuser – alles längst akzeptiert oder in Reichweite. Was wir zur Durchsetzung brauchen, sind neue, innovative Standards und Limits: Wenn Geräte weniger oft kaputt gehen, die Tierhaltung schrittweise artgerechter wird oder bedenkliche Zusatzstoffe aus Lebensmitteln verschwinden – welcher Verbraucher würde sich darüber beschweren?
Michael Kopatz präsentiert eine Vielzahl leicht umsetzbarer, politischer Vorschläge für alle Lebensbereiche, damit die Utopien von heute schon bald die Realitäten von morgen werden.

Weiter Informationen zur "Ökoroutine" finden Sie unter www.oekoroutine.de.

In der Nachhaltigkeitsbewegung suchen viele Menschen nach Antworten. Wo sie auch hinschauen, sehen sie ökologische Katastrophen: globale Erwärmung, Anstieg der Meeresspiegel, Über schung, Plastikmüll in den Weltmeeren, Artensterben, Abholzung der Tropenwälder, Überdüngung, Massentierhaltung. All das ist seit Langem Realität. Die heutigen Problemanalysen ähneln indes verblüffend denen der 1970er-Jahre. Der Klimawandel war zwar seinerzeit noch nicht als Problem erkannt, die damaligen Beobachtungen lassen sich gleichwohl ohne Weiteres auf unsere Zeit übertragen. Dasselbe gilt für den Suffizienzdiskurs, der mittlerweile eine Renaissance erlebt. Manchmal wird dabei der Eindruck erweckt, man habe eine neue Entdeckung gemacht. Wer aber einen Blick in Ivan Illichs Standardwerk » Selbstbegrenzung« von 1980 wirft oder die dreiseitige Abhandlung »Die Vier E′s« von Wolfgang Sachs aus dem Jahr 1993 liest, wird feststellen: Weder die Diagnose noch die Therapievorschläge haben sich nennenswert geändert. Von neuen Büchern erhoffen sich viele Leser neue Lösungen. Leider zählt es zu den unangenehmen Wahrheiten, dass es kaum noch neue Lösungskonzepte gibt. Doch bei der nachhaltigen Entwicklung geht es genau genommen auch nicht um die Entdeckung einer bahnbrechenden Patentlösung, denn eigentlich wurde schon alles gesagt – aber sehr vieles noch nicht getan.
Das festzustellen ist jedoch kein Anlass, nun für immer zu schweigen. Tatsache ist nämlich auch: Veränderungen finden statt, sie fallen aber nicht vom Himmel. Die Gleichberechtigung von Mann und Frau kam nicht von heute auf morgen in die Welt, weil die Männer plötzlich vernünftig wurden. Es lag auch nicht daran, dass jemand eine neue Strategie vorgelegt hat. Frauen haben sich die Rechte, die heute selbstverständlich sind, erkämpft Generationen haben an diesem Prozess der Veränderung mitgewirkt. Der Schlüssel ist Beharrlichkeit – und ein langer Atem.
Selbst kleine Veränderungen brauchen mitunter viel Zeit. Die Idee der ökologischen Steuerreform beispielsweise wurde jahrzehntelang diskutiert. Die Umsetzung war schließlich nur durch das anhaltende Engagement von Menschen aus Wissenschaft , Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft möglich. Nicht anders ist es bei den erneuerbaren Energien: Ihr Boom begann erst vor wenigen Jahren, darauf hingewirkt haben Vordenker wie Hermann Scheer allerdings schon lange zuvor. Dieses Buch gibt nicht vor, eine revolutionäre Entdeckung zu präsentieren. Eines ist aber doch neu: Ökoroutine drückt sich nicht vor unbequemen Botschaften. Der sofortige Stopp für den Neubau von Straßen, die Begrenzung der Fliegerei oder auch der Agrarwendefahrplan, die hier vorgeschlagen werden, gelten als radikal, ja sogar utopisch. Doch wenn wir darüber schweigen, machen wir uns etwas vor. Klimaschutz und Ressourcengerechtigkeit lassen sich nicht nebenbei mit einigen technischen Neuerungen erledigen. Vor uns steht ein tief greifender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Wandel. Ökoroutine macht klar: Wir können das schaffen, wenn wir uns Zeit geben und den Bezugsrahmen schrittweise verändern, wenn wir uns Gelegenheitsstrukturen schaffen. Im Mittelpunkt dieses Buches steht deshalb die Therapie, nicht die Diagnose. Ökoroutine nimmt den soziokulturellen Wandel in den Blick, nicht die Technik. Es geht um konkrete Maßnahmen, nicht um ferne Ziele. Ökoroutine gibt die Hoffnung nicht auf, dass geschehen kann, was geschehen muss. Damit wir tun, was wir für richtig halten.
Inhaltsverzeichnis :
Vorwort von Harald Welzer

Geleitwort
Alles bereits gesagt

Kapitel 1
Einstieg: Die Lasagnestory

Kapitel 2
Warum nicht geschieht} was geschehen muss

Der reservierte Staat
Ungezügelter Kapitalismus
Wettbewerbsdruck
Wachstum
Macht & Lobbyismus

Kapitel 3
Warum wir nicht tun, was wir für richtig halten

Neigung zur Expansion
Der Vergleich
Unzufriedenheit, Gier & Selbstbeherrschung
Werbung & Kommerzialisierung
Routinen & Shifting Baselines
Wir treffen ungern Entscheidungen und verdrängen
Expertendilemma
Rolle der Medien
Die Mär vom verantwortungsvollen Konsumenten
Niemand will der Dumnie sein

Kapitel 4
Essen

Respektloser Umgang mit Nutztieren
Landwirtschaft & globale Erwärmung
Subventionen
Fleischexport
Gefährliche Keime'
Grundwasser
Mineralwasser
Vom Abweg zum Mehrweg
Ökoroutine: Bio für alle!

Kapitel 5
Wohnen

Der Wenigereffekt
Suffizient neu bauen
Frische Luft ins Haus
Fair zum Mieter
Ökoroutine: Nichtbau
Flächenmoratorium

Kapitel 6
Strom

Der Wenigereffekt
Ökoroutirie: Verbrauchsziele statt Sparziele
Der Weg zum Ökostrom

Kapitel 7
Kaufen

Die Menschen hinter dem Müll 160
Murks: vorzeitiger Produktzerfall 162
Ökoroutine gegen Überflusskonsum 167

Kapitel 8
Unterwegs

sportlich: Das Rad
Belastend: Kraftwagen
Clever: Bahn & Bus
Menschheitstraum: Fliegen
Ökoroutine für enkeltaugliche Mobilität

Kapitel 9
Arbeiten

Mehr Arbeit, höherer Ressourcenverbrauch
Die Kurze Vollzeit als Leitbild der Ökoroutine
Widerstände und Mythen
Strategien und Maßnahmen für eine Arbeitswelt der Kurzen Vollzeit
Die "Ganze Arbeit"
Lebenskunst
Die Kurze Vollzeit befördert den ökologischen Wandel

Kapitel 10
Wirtschaftsförderung 4.0

Überblick
Die Grundlagen
Produktion
Hilfe und Kooperation
Teilen und Tauschen
Geld
Unternehme
Zuständigkeiten, Aufgaben und Akteure 332 Warum soll der Staat sich einmischen?
Stolpersteine
WF4.0 statt TTIP

Kapitel 11
Ökoroutine als politisches Konzept

Ökoroutine statt Ökodiktatur
Bildung. was man darüber wissen sollte
Ökonomie der Menschlichkeit
Geldströme lenken
Fairness 372 Wo bleibt die Freiheit? 376 Yes, we can? Traut Euch!

Anmerkungen

Index
Original-Quelle (URL):