Kurzinfo:
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Vorwort: Liebe Leserinnen und Leser, Wälder sind die artenreichsten Lebensräume der Welt. Uns sind heute 1,3 Millionen Tier- und Pflanzenarten bekannt, die in Wäldern beheimatet sind. Die „Dunkelziffer″ dürfte jedoch weitaus höher liegen. Die Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) schätzt, dass die Gesamtzahl der in Wäldern lebenden Tier- und Pflanzenarten etwa siebenmal so hoch sein dürfte. Eine entscheidende Rolle spielen die Wälder aber auch im globalen Kohlenstoff kreislauf. Rund die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs ist in den weltweiten Wäldern gespeichert; sie binden 20 bis 50 Mal mehr Kohlenstoff in ihrer Vegetation als andere Ökosysteme. Und ca. 20 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen kommen aus der Zerstörung vor allem von Tropenwäldern. 20 Prozent sind mehr als der gesamte globale Transportsektor, also alle Schiffe, Autos, Flugzeuge, Lastwagen zusammen. Aber auch für 1,6 Milliarden Menschen sind Wälder Lebensraum und Lebensgrundlage. Darunter viele indigene Völker. Doch die Lebensgrundlage und Kultur dieser Völker, aber auch die Heimat der vielen Tier- und Pflanzenarten ist weltweit bedroht. Zwischen 1990 und 2010 sind die Waldflächen der Erde um 3,2 Prozent zurückgegangen. Dies entspricht einer Fläche, die etwa viermal so groß ist wie Deutschland. Insgesamt ist noch ein Drittel der Erde mit Wald bedeckt – 35 Prozent weniger im Vergleich zur ursprünglichen Waldbedeckung vor 8.000 Jahren. Während in Europa die ersten Waldflächen bereits in der Antike zerstört wurden, findet heute der Waldverlust vor allem in den Tropen statt. Die nicht nachhaltige Nutzung der Hölzer der tropischen Regenwälder ist besonders verhängnisvoll. Sie bedecken zwar nur 7 Prozent der Erdoberfläche, beherbergen aber 50 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten weltweit. Zusätzlich speichern die dort beheimateten Baumarten rund 50 Prozent mehr Kohlenstoff in ihrer Biomasse als Bäume außerhalb der Tropen. Mittlerweile wird versucht, den Nutzungsdruck auf Wälder durch Plantagen zu verringern. Allerdings weisen diese nur eine geringe Artenvielfalt auf, speichern sehr viel weniger Wasser im Boden und CO2 in ihrer Biomasse. Es gilt also vielmehr die (tropischen) Wälder in ihrer Ursprünglichkeit zu bewahren. Diese Broschüre ist eine Handreichung, mit der das Thema im Unterricht umgesetzt werden kann. Sie bietet eine Reihe spannender Informationen und hilfreicher Arbeitsbögen. Sie soll auf klären und informieren, aber auch Mut machen. Der WWF hat den Forest Stewardship Council ® mitbegründet, dessen FSC ® Siegel Holz- und Papierprodukte zertifiziert, die aus verantwortungsvoll und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Aber auch das deutsche Umweltzeichen „Blauer Engel″, mit dem u.a Recyclingpapier aus 100 Prozent Altpapier gekennzeichnet wird, gibt uns Verbrauchern die Verantwortung in die Hand, weniger Papier (und somit Holz) zu nutzen. Liebe Grüße Philipp Goeltenboth, Leiter des Waldschutzes beim WWF Deutschland
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