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BNELIT - Datenbank zu Bildung für nachhaltige Entwicklung: wissenschaftliche Literatur und Materialien
Bildung für nachhaltige Entwicklung: wiss. Literatur und Materialien (BNELIT)
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1. Zeitschriftenausgabe
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Zeitschrift/Zeitung:
ZEP - Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik
Z-Jahrgang:
39
Z-Heftnummer/-bez.:
3
Themenschwerpunkt:
Inclusive Education: Global Diffusion and Local Translations
Erscheinungsjahr:
Kurzinfo:
Christian Brüggemann
Inklusive Bildung als globale Norm. Einleitende Bemerkungen zu einem entstehenden Forschungsfeld und den Beiträgen in diesem Heft

Zusammenfassung
Inklusive Bildung wird durch ihre zunehmende Anerkennung als Menschenrecht und globales Entwicklungsziel zu einem relevanten Untersuchungsgegenstand für die vergleichende und internationale Bildungsforschung. Am Beispiel inklusiver Bildung lässt sich die weltweite Institutionalisierung globaler Normen der Bildung und Erziehung untersuchen. Um ein möglichst umfassendes Bild der weltweiten Institutionalisierung inklusiver Bildung zu zeichnen, wird in Anlehnung an Finnemore und Sikkink (1998) vorgeschlagen, Prozesse der Norm-Entstehung, der Norm-Verbreitung und der Norm-Aneignung zu analysieren und systematisch aufeinander zu beziehen. Damit versteht sich dieser Artikel auch als Plädoyer, die sich etablierende internationale Inklusionsforschung stärker mit Forschungsperspektiven der vergleichenden Sozialwissenschaften zu verbinden.

Schlüsselworte: Inklusive Bildung, Menschenrechte, UN-BRK, Salamanca-Erklärung, Weltkultur, Kulturelle Bedeutungswelten, Internationale Inklusionsforschung, Vergleichende Erziehungswissenschaft

Abstract
Since inclusive education is increasingly recognised as an international human right and a global development goal it becomes more and more relevant for international and comparative educational research. Inclusive education serves as an example to explore the worldwide institutionalisation of global educational norms. In order to draw a comprehensive picture of how inclusive education is institutionalised globally, I suggest to analyse and relate processes of norm emergence, norm diffusion and norm appropriation (Finnemore & Sikkink, 1998). Thus, this article aims to encourage linking international inclusion research more closely to comparative social sciences.

Keywords: Inclusive Education, Human Rights, UN-CRPD, Salamanca Statement, World Culture, Culturally Specific Worlds of Meaning, International Inclusion Research, Comparative Education

Julia Biermann
Different Meanings? The Translation of Inclusive Education in Nigeria

Zusammenfassung
In den letzten Jahren ist inklusive Bildung zu einem zentralen Anliegen der internationalen Gemeinschaft geworden und hat, rechtlich abgesichert durch die UN-BRK, einen festen Platz auf der globalen Bildungsagenda erhalten. Auch wenn weltweit fast alle Staaten die UN-BRK ratifiziert haben, steht die Entwicklung inklusiver Bildungssysteme erst am Anfang. Diese Entwicklung sieht sich vor allem dem Problem der kontextspezifischen Übersetzung der Vorgaben des Artikels 24 gegenüber, die zu verschiedenen Interpretationen dieser globalen Bildungsnorm führt. Die kontextspezifischen Übersetzungen in nationalen Diskursen und Politiken stehen oft in einem Spannungsverhältnis zur Vision des Artikels 24, zu deren Interpretation dieser Beitrag einen alternativen Vorschlag erarbeitet. Die empirische Analyse basiert auf einer Fallstudie, welche in Nigeria durchgeführt wurde, und zeigt, wie verschiedene Organisationen aus den Politikbereichen Bildung und Behinderung inklusive Bildung verstehen. Diese Analyse verweist auf den konstruktiven Charakter des Spannungsverhältnisses zwischen globaler Norm und deren Übersetzung, welcher auf einen Wechsel zwischen zwei verschiedenen kommunikativen Codes zurückzuführen ist. Der Code der Universalität nutzt eine menschenrechtliche Sprache, wohingegen der Code der Kontextualität die Entwicklung einer kontextspezifischen Sprache, eines Vernakulars, erlaubt. Beide Codes tragen somit dazu bei, dass inklusive Bildung zum einen als globale Bildungsnorm weltweit in Erscheinung tritt, und zum anderen, dass sie kontextspezifisch angepasst werden kann.

Schlüsselworte: Inklusive Bildung, UN-BRK, Übersetzung, Vernakularisation, Globale Bildungspolitik, Nigeria

Abstract
Legally backed by the UN CRPD, inclusive education has gained momentum as a global education norm in recent years. Even though almost all countries worldwide have ratified this convention, the implementation of inclusive school systems is far from being a reality in most places. One specific problem in the implementation process is the translation of Article 24′s mandate and obligations, which results in different understandings and policies of inclusive ducation. In order to analyse the tension between the human right to inclusive education and its contextual translations, I offer an alternative reading. Using data from a fieldwork-based case study conducted in Nigeria – qualitative content analysis of interviews and documents – I elicit how actors in the policy fields of education and disability understand inclusive education. This analysis illustrates that the resulting tension between the global norm and its translation has a constructive potential, which is linked to a switch between two communicative codes. The code of universality uses the UN CRPD′s human rights language, while the code of contextuality allows to develop a vernacular language about the global norm. Thus, both codes enable the global norm to travel globally and to be appropriated locally.

Keywords: Inclusive Education, UN CRPD, Translation, Vernacularisation, Global Education Policy, Nigeria

Maya Kalyanpur
Inclusive Education Policies and Practices in the Context of International Development: Lessons from Cambodia

Zusammenfassung
Die internationalen Standards für integrative Bildungspolitik und Praxis, wie beispielsweise das Salamanca-Framework oder die UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen, gehen in erster Linie von westlich zentrierten, ressourcenreichen Leistungserbringungsmodellen aus, welche häufig mit den gewohnten Gegebenheiten von Menschen mit Behinderung in nicht westlichen Kontexten unvereinbar sind. Diese Arbeit untersucht die Entwicklung von integrativer Bildung in Kambodscha im Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und der Entwicklungshilfeagenda auf der Grundlage der postkolonialen und kritisch politischen Wissenschaftstheorie. Die Arbeit analysiert die „Anpassungsgüte″ von internationalen Standards, welche von internationalen Geldgebern und Beratern bei der umfassenden Umsetzung integrativer Bildungspolitik und Programmen, sowie bei bestimmten Verfahren unterstützt werden, wie beispielsweise bei der Entwicklung von Bildungsplänen und Einstufungen von Behinderungen.

Schlüsselworte: integrative Bildung, internationale Entwicklung, behinderte Kinder, Bildungspolitik, Kambodscha

Abstract
The international standards for inclusive education policy and practice, such as the Salamanca Framework or the UN Convention on the Rights of People with Disabilities, emerge from a predominantly western-centric, resource-rich model of service provision that is often incompatible with the lived realities of people with disabilities in non-western contexts. Drawing on post-colonial and critical political theory scholarship, this paper explores the development of inclusive education in Cambodia within the context of international development and the aid agenda. It analyzes the ″goodness of fit″ of international standards espoused by international donors and consultants on the overall implementation of inclusive education policy and programs, as well as on specific practices, such as developing individualized education plans and classifying disabilities.

Keywords: inclusive education, international development, children with disabilities, educational policy, Cambodia

Myriam Hummel/Rolf Werning
Inclusive Education: ″Same same but Different″. Examples from Guatemala and Malawi

Zusammenfassung
Inklusive Bildung ist zu einem globalen Paradigma geworden, das in unterschiedlichen lokalen Kontexten umgesetzt wird. Das Konzept Inklusion ist vielschichtig und ist in unterschiedlichen Definitionen gefasst. Dieser Artikel basiert auf einem einjährigen Forschungsprojekt in Guatemala und Malawi und untersucht die Forschungsfragestellung, welches die Spezifika von inklusiver Bildung in sogenannten Entwicklungsländern am Beispiel von Guatemala und Malawi sind. Nach einer theoretischen Einbettung werden die Forschungsergebnisse dargestellt. Durch die Ergebnisse werden Spannungsfelder im Konzept und in der Umsetzung von inklusiver Bildung deutlich.

Schlüsselworte: Inklusive Bildung, Entwicklungsländer, Guatemala, Malawi

Abstract
Inclusive education is a global paradigm implemented across a range of different local contexts. Inclusion is a manifold concept with several and ambiguous meanings. This article is based on a yearlong research project in Guatemala and Malawi and is exploring the question: What are the specifics of inclusive education in so-called developing countries at the example of Guatemala and Malawi. After a theoretical embedding we are presenting the research results on the above mentioned question. The results bring forth tensions in the concept and implementation of inclusive education.

Keywords: Inclusive education, developing countries, Guatemala, Malawi

Florian Kiuppis
From Special Education, via Integration, to Inclusion: Continuity and Change in UNESCO′s Agenda Setting

Zusammenfassung
Die Idee, dass Staaten „ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen″ gewährleisten, ist die zentrale Vorgabe des Artikels 24 der UN-Behindertenrechtskonvention aus dem Jahr 2006. Dieser Artikel nimmt Bezug auf ein Forschungsprojekt, das in der Vergleichenden Erziehungswissenschaft durchgeführt wurde und in dem verschiedene Gebrauchsweisen des Begriffs der „inklusiven Pädagogik″ im Kontext der Weltkonferenz „Pädagogik für besondere Bedürfnisse″, aus dem Jahr 1994 in Salamanca, untersucht wurden. Bei dieser Konferenz hob die UNESCO das Leitprinzip der „Inklusion″ auf die globale bildungspolitische Agenda. Die Studie befasst sich mit der Nachbereitung der Weltkonferenz, und ihr Erkenntnisinteresse ist zweifacher Art: Der Fokus der Analyse richtet sich auf der Ebene pädagogischen Wissens empirisch auf das Konzept der „Inclusive Education″, genauer: auf dessen schleichenden Begriffswandel im Kontext von zwei Weltkonferenzen, die beide maßgeblich von der UNESCO einberufen wurden. Auf der Ebene der Organisationen wird untersucht, was die UNESCO im Zuge der Nachbereitungsprozesse der Weltkonferenz unter Inclusive Education verstand.

Schlüsselworte: UNESCO, Salamanca-Prozess, Bedeutungen Inklusiver Pädagogik, Analyse von Bedeutungen

Abstract
The idea that countries ″ensure an inclusive education system at all levels″ is the central objective of Article 24 of the UN-Convention on the Rights of Persons with Disabilities, adopted in 2006. This article links up with a research project conducted in Comparative Education which analyses different uses of the term ″Inclusive Education″ in context of the World Conference on Special Needs Education, held in Salamanca in 1994, where UNESCO elevated the guiding principle of ″inclusion″ to the global educational agenda. The study deals with the follow-up of the World Conference in Salamanca and has a twofold focus: on the level of educational knowledge, particular attention is paid to the changes of the use of this term after it was coined. On the level of organisation, the study elaborates conceptually on the role International Organisations are playing in processes of transformation of educational knowledge.
Keywords: UNESCO, Salamanca Process, Meanings of Inclusive Education, Analysis of meanings
Inhaltsverzeichnis :
Editorial
Claudia Bergmüller-Hauptmann, Christian Brüggemann, Andreas Köpfer

Themen
Christian Brüggemann
Inklusive Bildung als globale Norm

Julia Biermann
Different Meanings?
The Translation of Inclusive Education in Nigeria

Maya Kalyanpur
Inclusive Education Policies and Practices in the Context of International Development: Lessons from Cambodia

Myriam Hummel/Rolf Werning
Inclusive Education: ″Same same but Different.″
Examples from Guatemala and Malawi

Florian Kiuppis
From Special Education, via Integration, to Inclusion:
Continuity and Change in UNESCO′s Agenda Setting

Kommentar
Eine Frage der Gerechtigkeit: Inklusive Bildung in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit

VENRO
Auftakt Wirkungsstudie und VENRO-Begleitprojekt

VIE
Tagung "Mit Bildung die Welt verändern!? Globales Lernen für eine nachhaltige Entwicklung"
Bernd Overwien

Bericht von den Workshoptagen „Inklusion international – vergleichende, interdisziplinäre und internationale Zugänge″
Andreas Köpfer, Lea Schäfer, Robert Aust

Wir trauern um Barbara Zahn
* 25.9.1943 † 6.9.2016
Annette Scheunpflug, Gregor Lang-Wojtasik, Nikolaus Schröck, Klaus Seitz, Hans Bühler, Sigrid Schell-Straub
Zeitschr-Artikel:
Original-Quelle (URL):
Datum des Zugriffs:
08.11.2018