Klappentext:
Der Autor untersucht den »Anteil«, den die naturwissenschaftliche Technik an der Bildung und Verfestigung von Herrschaft hat und somit den »Anteil« an der Strukturbildung moderner Industriegesellschaften.
Das Buch zeigt ausführlich die logischen, historischen und anthropologischen Grundlagen der wissenschaftlichen Technik und expliziert in diesem Zusammenhang die Positionen von Autoren wie Gehlen, Freyer, Schelsky, Marcuse, Sohn-Rethel und Habermas, die sich mit dem Thema in unterschiedlicher und, wie gezeigt wird, widersprüchlicher Weise beschäftigt haben. Die Stärke der Arbeit liegt vor allem in ihrer imponierenden integratorischen Kraft, heterogen erscheinende Themen aufzugreifen und miteinander zu vermitteln: Themen wie den historischen Ursprung und die herrschaftsbegründende Bedeutung der Trennung von Hand- und Kopfarbeit, die Motivationsgrundlagen und Verselbständigungstendenzen technisch-wissenschaftlicher Arbeit, den Einfluß der Großtechnologie und die Rolle der »Scientific Community" modernen Massengesellschaften. Durch die umfassende Darstellung und Analyse von z zusammengehörenden, bisher aber vorwiegend isoliert behandelten Charakteristika moderner Industriegesellschaften wird deutlich, daß zwischen der »Logik des Kapitals« und der Logik naturwissenschaftlicher Verfahrensweisen und Techniken eine strukturelle Affinität existiert, die sowohl herrschaftsbegründend wie herrschaftslegitimierend ist, freilich dem »naiven« Blick etwa auch vieler Marxisten verborgen bleibt. Mit solcher Naivität gegenüber den Naturwissenschaften und der von ihnen generierten » modernen Technik« räumt der Autor gründlich auf - und er kann dies nicht zuletzt deshalb mit einiger Kompetenz tun, weil er als Ingenieur (Rundfunk-, Fernseh-, Elektrotechnik) die spezifischen Borniertheiten der naturwissenschaftlich-technischen »Scientific Community« selber erfahren hat. Sozialwissenschaftlich belehrt, vermag sich eine solche Erfahrung zu theoretischer und politischer Sprengkraft zu verdichten.