Klappentext:
Die zunächst europäisch entwickelte wissenschaftlich-technische Zivilisation dehnt sich zu einer erdumfassenden Einheitskultur aus. Dabei löst sie sich von der europäischen Herkunftsgeschichte ab und überlagert oder zerstört diese wie alle übrigen historischen Kulturen. So ist die Menschheit in einen großen Prozeß verwickelt, den sie vorwärts treibt und der sie mitreißt. Die bedrohlichen Aspekte des Prozesses lassen nach Auswegen und Alternativen suchen. Maurer knüpft hermeneutisch an Theorien der geschichtlichen Entwicklung und der Auswegsuche an und kommt zu der These, daß die landläufigen Vorstellungen von ökonomisch-politischer Revolution, die Marx am konsequentesten gefaßt hat, den Prozeß nur beschleunigen, indem sie den in ihm wirkenden Zielvorstellungen verhaftet bleiben. Sie sind nach der bisherigen Logik der Entwicklung folgerichtige Weiterungen »bürgerlichen« Naturbeherrschungsdenkens und von ihm bestimmter Emanzipationsbestrebungen.
Wenn nun an entwickelter Technik und Sozialtechnik lebenspraktische Erfahrungen möglich werden, die den bisherigen Richtungssinn der Entwicklung grundsätzlicher in Frage stellen, als der Begriff Revolution in Theorie und Praxis es tut, so kann ihnen nur ein anderer Begriff gemäß sein. Die Heideggersche Rede von »Kehre« - Marcuse spricht von »Umkehrung des Trends« - bietet sich an, vor allem wegen ihrer kritischen Spitze gegen die den Prozeß bis zur Auflösung ihrer selbst vorwärtstreibende Subjektivität. In einer ethisch-praktischen Wendung wird »Kehre« in Verbindung mit SelbstBeherrschung gebracht als der wohl einzig möglichen Gegenkraft zur losgelassenen, aufs Subjekt zurückschlagenden Naturbeherrschung.