Kurzinfo:
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Es wird immer wieder die Behauptung aufgestellt, Objekte können sich selbst vermitteln, ja es wird gegenüber jeder Form der Vermittlung der Indokrinationsverdacht geäußert. Ein solcher Verdacht übersieht, daß sowohl die Objekte als auch die Wahrnehmung des jeweiligen Betrachters Produkte eines historischen Prozesses sind. Wer Objekte im Museum ihrer Historizität entkleidet, macht sie zu Funktionen seiner subjektiven Interpretationswillkür. Dies betrifft nicht nur kulturhistorische Museen, sondern auch naturhistorische. Wenn hier von Horizität von Wahrnehmungsgewohnheiten gesprochen wird, dann muß man auch eine soziale Differenzierung vornehmen. Darstellungen aus verschiedenen Museen, u.a. Übersee-Museum und andere Naturkundemuseen. Beispiel der heimlich unterlegten Familienstruktur bei der Löwenfamilie, bei einer afrikan. Familie und bei der aktuellen Werbung. "Wenn es nicht gelingt, das Museum zu einem Lernort zu machen, an dem jedermann etwas über sich und seine Geschichte erfahren kann, an dem auch die Formen der wahrnehmung und damit der Erkenntnis thematisiert sind und an dem das Lernen - weil es den eigenen Interessen nützt - Spaß macht, dann werden wir Kaufhäuser und Museen bald nicht mehr voneinander unterscheiden können" (S.117)
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