VorwortAusgezeichnet mit dem Friedensnobelpreis schaut die EU seit Monaten zu, wie Menschen im Mittelmeer ertrinken. Nun setzt Innenminister Thomas de Maizière mit seinen europäischen Kollegen auf drei klangvolle Maßnahmen: Zum einen auf eine Verdreifachung des Budgets der Seenotrettung. Diese soll nach wie vor unter der Ägide der Grenzschutzorganisation Frontex durch geführt werden. Sinnvoller wäre es gewesen, das Geld für die Fortführung der Operation Mare Nostrum einzusetzen, bei der innerhalb eines Jahres schätzungsweise 140.000 Menschen das Leben gerettet werden konnte. Geld wird auch ausgegeben für die Jagd auf "kriminelle Schlepper". Und besonders absurd: Mit den Herkunftsstaaten und Transitstaaten will de Maizière kooperieren, um die Zahl der Flüchtenden zu reduzieren. Die Macht der Sprache wirkt: Die Politik verwendet positiv besetzte Begriffe wie "Rettung" und "Zusammenarbeit" und viele Bürgerinnen und Bürger geben sich damit zufrieden. Doch wer genauer hinschaut erkennt: Der Tod Tausender Menschen wird billigend in Kauf genommen. Es gäbe Lösungen, die Schutz suchenden Menschen ohne lebensgefährliche Reisen bei uns in Europa aufzunehmen. Die Politik muss es nur wollen.In dieser Ausgabe von Südzeit geben wir nicht nur der Organisation Pro Asyl Raum für ein Statement, sonder berichten über Asylbewerber und ihr Leben in Deutschland.Ihre Susanne Schnell
Inhaltsverzeichnis :
InhaltAsyl Leben in der Warteschleife Das Gesetz wirft dunkle Schatten Ziviler Ungehorsam ist nötig Engagement macht Freude Politik der Schande Wie groß muss der Friedhof noch werden? Politik Der Kampf ums Kokain Globales Lernen Ein Handy in der Bronzezeit? Produkte Modelust im Sommerduft DEAB Beschaffung wird fair Service Termine, Reisen Aktuelles Fairer Handel Anfordern Das war mein größter Coup