Kurzinfo:
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Im vorliegenden Feldexperiment zum sparsamen Umgang mit Elektrizität wurde in einer mittelgroßen Gemeinde untersucht, ob die Wirksamkeit von Information mit verschiedenen Kombinationen bewährter umweltpsychologischer Interventionsinstrumente gesteigert werden kann. Gleichzeitig wurde eine neue Methode getestet, Interventionsinstrumente weiterzuverbreiten und bei den angestrebten Zielgruppen zur Wirkung zu bringen. Die Stromsparaktion gliederte sich in zwei Phasen: eine Diffusionsphase und eine Interventionsphase mit vier experimentellen Bedingungen. In der Diffusionsphase wurden Diffusionsinstrumente in Form von Abreißblöcken mit Rücksendekarten an fünfzig zufällig ausgewählte Personen verteilt, die sie gemäß einer Instruktion an Bekannte und Nachbarn weitergeben sollten. Mit Hilfe der Rücksendekarten wurden eine Baseline-Messung des Stromzählerstands sowie Adressen potentieller Teilnehmer gewonnen. In der nachfolgenden, einen Monat dauernden Interventionsphase wurden die Teilnahmewilligen zufällig vier Interventionsgruppen zugeteilt: nur Information; Information und Selbstfeedback; Information und private, schriftliche Selbstverpflichtung sowie eine Kombination von Information, Selbstverpflichtung und Selbstfeedback. Außerdem wurde eine Kontrollgruppe gebildet, bei der lediglich der Stromverbrauch gemessen wurde. Einerseits zeigte sich, dass die instruierte Selbstverbreitung als neuartiges Diffusionsinstrument gut funktionierte, anderseits konnten sowohl die Verbrauchsreduktionen in der Größenordnung von 10%, die sich auch anlässlich einer unangekündigten Nachmessung vier Wochen nach Abschluss des Experiments als stabil erwiesen hatten, als auch die Unterschiede zwischen den Interventionsbedingungen statistisch leider nicht gesichert werden.
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