Es liegen zahlreiche empirische Hinweise vor, dass es Nutzenstiftungen im Konsum gibt, die — auf den ersten Blick — nicht der unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung des konsumierenden Subjekts dienen. Konsumentscheidungen werden in modernen Wohlstandsgesellschaften vermehrt dazu genutzt, um bestimmte gesellschaftliche, soziale oder ökologische Veränderungen zu erreichen. Privater Konsum wird zu einer Ausdrucksform gesellschaftspolitischer Präferenzen und Meinungen, der Konsument wird zum Consumer-citizen. Er entwickelt hybride Präferenzen und verändert Marketing und Werbung. Er wertet die nichtstaatliche Verbraucherpolitik auf, die das knappe Gut des zivilgesellschaftlichen Sanktionspotenzials politisierter Konsumenten inszenieren und interpretieren kann.