Wie gestalten Menschen ihre Ernährung? Welchen Stellenwert kann Ernährung in einem Alltag haben, der nicht selten von beruflichen Belastungen und immer höheren Ansprüchen an die Freizeitgestaltung bestimmt wird? Welche gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen hat das konkrete Ernährungshandeln? Bei der Erforschung des Handlungsfelds Ernährung sind diese Fragen, aber auch die Analyse von sozial-räumlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ebenso wie die symbolischen Aspekte von Lebensmitteln und Ernährungspraktiken von Bedeutung. Ernährungsforschung bedarf damit naturwissenschaftlich-technischer und medizinischer Perspektiven ebenso wie sozial- und kulturwissenschaftlicher, sie bedarf interdisziplinärer Zugänge. Sie braucht aber auch, vor allem mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung, den Bezug zur konkreten Praxis aller im Handlungsfeld relevanten Akteure, um problemgerechte, alltagsadäquate Handlungsstrategien entwickeln zu können. Eine integrative Betrachtung von Ernährung und Lebensstilen in der sozial-ökologischen Forschung setzt an diesen Anforderungen an und liefert Einsichten in die motivationalen Hintergründe des alltäglichen Ernährungshandelns.