Dem Verbraucher kommt eine Schlüsselrolle in der Verbreitung nachhaltiger Produktions- und Konsummuster zu — so ist es allenthalben in den Dokumenten und Programmen zur Förderung „nachhaltigen Konsums″ zu lesen. Zwar ist die Zurechnung von Nachhaltigkeitseffekten zur Produktions— oder Konsumseite ebenso umstritten wie die Frage, wie „souverän″ der Konsument wirklich ist (vgl. den Beitrag von Ines Weller in diesem Band). Klar ist dennoch, dass der Konsument allein dadurch, dass er bestimmte Produkte und Dienstleistungen mit unterschiedlichen (meist erheblichen) „Nachhaltigkeitsrucksäcken″ kauft oder nutzt, eine entscheidende Rolle in der Entwicklung moderner Produktions- und Konsummuster spielt. In der neuen Verbraucherpolitik wird daraus üblicherweise die Schlussfolgerung gezogen, dass der Verbraucher durch Aufklärung und Information zu einem „mündigen″, ethisch verantwortlichen Konsumverhalten befähigt werden soll.