Kurzinfo:
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Der in diesem Arbeitspapier zur Diskussion gestellte Gedankengang beruht auf meinen Erfahrungen in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Schwerpunktprogramm „Mensch und globale Umweltveränderungen″, geförderten Projekt (Scherhorn 2001b). Es ging um das zentrale Problem des Klimaschutzes und der Lokalen Agenda 21: Wie ist zu erreichen, dass natur- und sozialverträgliches Handeln immer mehr – und schließlich alle – Haushalte und Unternehmen in einer Stadt ergreift? Wie wird das individuelle Handeln zur kollektiven Aktion? Kollektive Aktionen werden bisher als ein gleichgerichtetes Handeln vieler verstanden, die sich zu einer Gruppe oder einem Verband zusammenfinden oder sich einer sozialen Bewegung verpflichtet fühlen oder auch spontan zu einem gemeinsamen Handeln entschließen, beispielsweise einem kurzfristigen Boykott wie im Fall der Brent Spar. In diesem Fall kam die kollektive Aktion auf dem Markt zustande. Bemerkenswert war das schon deshalb, weil es eine Boykottaktion war, noch dazu mit ökologischer Motivation. Zugleich aber hat es den Blick darauf gelenkt, dass auf Märkten generell kollektive Aktionen weniger spektakulärer Art stattfinden. Das wird bisher nicht systematisch gewürdigt, wohl weil die Theorie darauf besteht, dass auf Märkten individuelle Entscheidungen gefällt werden. Es muss aber thematisiert werden, denn die alltäglichen Einzelentscheidungen für Individualprodukte haben überwiegend einen problematischen Aspekt: Sie summieren
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