Norbert Frieters-Reermann/Claudia Bergmüller
Afrikabilder aus ethnopsychoanalytischer Perspektive ZusammenfassungIn diesem Beitrag wird diskutiert, welches Potenzial die ethnopsychoanalytische Theorieperspektive für eine Reflexion Globalen Lernens im Kontext oder in Bezug auf Afrika haben kann. Dabei wird zunächst der Ansatz der Ethnopsychoanalyse näher erläutert. Anschließend werden Konsequenzen für afrikabezogenes Globales Lernen gezogen.
Schlüsselworte: Afrikabilder, Ethnopsychoanalyse, Globales Lernen, Postkoloniale Theorie
AbstractThis article discusses the potential of an ethnopsychoanalytic theory for the reflection of Global Education in the context of or related to Africa. At first, the basic ideas of the ethnopsychoanalysis will be explained. Afterwards, implications for Africa-related Global Education will be outlined.
Keywords: Images of Africa, Ethnopsychoanalysis, Global Education, Postcolonial Theory
Elisabeth Dulko/Anke Namgalies
„Repräsentationen″ Afrikas in deutschen Schulbüchern am Beispiel des Schulfachs Geschichte (Sek I und II) – eine Stichprobenanalyse ZusammenfassungDieser Artikel befasst sich mit der Repräsentation Afrikas in schulischen Geschichtsbüchern. Am Beispiel von drei aktuellen Lehrwerken zeigen die Autorinnen sowohl negative Darstellungsweisen als auch positive Entwicklungen in Bezug auf den Umgang mit dem Kontinent, seiner Geschichte und Bevölkerung auf. In einem abschließenden Teil stellen sie einen Zusammenhang zwischen den Analyseergebnissen und dem Bewusstsein über bis in die heutige Zeit reproduzierte Diskurse und über Alltagsrassismen dar.
Schlüsselworte: Schulbücher, Afrika, Repräsentation, Bilder, Alltagsrassismen
AbstractThis article explores the representation of Africa in history textbooks for secondary schools. Based on the analysis of three contemporary textbooks, the authors demonstrate negative depictions of Africa, but also point out positive developments concerning the presentation of the continent, its history and population. In their conclusion they relate the results of their analysis to an awareness of discourses that have been reproduced until the present day and of forms of everyday racism.
Keywords: History textbooks, Africa, Representation, Depictions, Everyday Racism
Susanne Krogull
Arm aber gemütlich – Afrikabilder deutscher JugendlicherZusammenfassung
Internationale Jugendbegegnungen in Ländern der Entwicklungszusammenarbeit ermöglichen Teilnehmenden ein erfahrungsbasiertes statt theoretisch vermitteltes Bild des jeweiligen Landes/Kontinents. Basierend auf Daten einer qualitativen Forschungsarbeit zu internationalen Jugendbegegnungen im Nord-Süd-Kontext wir das Afrikabild einer deutschen Jugendgruppe nach einem dreiwöchigen Aufenthalt in Ruanda beschrieben: Afrikaner sind (finanziell) von den Industriestaaten abhängig. Trotz ihrer Armut sind sie zufrieden und es herrscht Gemütlichkeit. Sie singen und tanzen und der Glaube spielt eine wichtige Rolle. Abschließend wird diskutiert, wie Begegnungen konzipiert werden sollten, damit solche defizitorientierten und Armut romantisierenden Bilder vermieden werden können.
Schlüsselworte: Jugendbegegnung, Nord-Süd-Kontext, Ruanda, Afrikabild
AbstractInternational youth encounters in countries of development cooperation enable participants to develop an image of a country/continent that is experience-based instead of theoretically conveyed. Based on the data of a qualitative research project on international youth encounters in a North-South context, the article describes the perception of Africa of a German youth group after a three-week trip to Rwanda: Africans depend (financially) on developed countries. Despite their poverty, Africans are content and there′s a comfortable ambience. They sing and dance and faith plays an important role. To conclude, it is discussed how encounters need to be designed to prevent such images that are deficit-oriented and romanticize poverty.
Keywords: Youth encounters, North-South context, Rwanda, Africa image
Susanne Timm
Universitäre Lehre im Spannungsfeld globaler Kontexte – exemplarische Befremdungen beim Lernen über Afrika ZusammenfassungMit diesem Beitrag werden Vorüberlegungen, Lehrerfahrungen und Konsequenzen aus zwei Universitätsseminaren, in denen Bildungsverhältnisse in Afrika thematisiert wurden, vorgestellt. Eines der Seminare ist in der Bachelorphase, eines in der Masterphase des Studiengangs der Bildungs- und Erziehungswissenschaft an der Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr angesiedelt. Ein Ergebnis der Betrachtung ist, dass Studierende der Bachelorphase in einem solchen Seminar wenig Anknüpfungspunkte finden und zur Verstetigung vorausgehender Vorstellungen neigen. In der Masterphase gelingt es eher, tragfähige Arbeitsergebnisse zu erzielen.
Schlüsselworte: Hochschullehre, International Vergleichende Erziehungswissenschaft, Forschendes Lernen, Postkoloniale Theorie
AbstractThis paper presents reflections on the arrangement, experiences und consequences from two university courses concerning education in Africa. One of the courses is part of the Bachelor, one of the Master periods in Educational Sciences at Helmut-Schmidt-University, University of the Federal Armed Forces Hamburg. The conclusion shows, that Bachelorstudents compensate the lack of elementary knowledge by intensifying their preceding concepts while Masterstudents are able to develop sustainable work results.
Keywords: Higher-Education Teaching, International Comparative Education, Research-Based Learning, Postcolonial Theory
Raymond Olusesan Aina
Images of Africa and the Resilience of Ignorance ZusammenfassungBilder über Afrika in der nördlichen Hemisphäre sind meist negativ und pessimistisch. Trotz der gegenwärtigen globalen Kommunikation halten sich diese Bilder hartnäckig. Warum? In diesem Beitrag wird darauf abgezielt, diese Bilder und die in ihnen enthaltenen Vorstellungen kritisch zu reflektieren und mit der Verbreitung dieser Bilder verbundene Beweggründe und Motive ans Tageslicht zu bringen. Basierend auf Erzählungen und Erfahrungen lautet das zentrale Argument, dass Ignoranz diese Bilder und Stereotypen befördern kann. Darüber hinaus tragen nicht afrikanische Expert/inn/en sowie einige Gruppen afrikanischer Wissenschaftler/innen und Aktivisten zur Kultur von Ignoranz und Paternalismus bei. Der Beitrag endet mit einer ethischen Beurteilung der Beständigkeit dieser Bilder sowie dem Ausmaß an moralischer Verantwortung von Autor/inn/en und Vertreter/innen der diese rassistischen Stereotype enthaltenden Bilder.
Schlüsselworte: Afrika, Entwicklung, Erziehung, Ethik, Rassismus
AbstractImages about Africa in the northern hemisphere are generally negative and pessimistic. In spite of instant global communication, why have these images persisted till date? This contribution shall revisit these perceptions and the images embodying them to unearth the motivations and rationale. The central argument, based on some narratives and experiences, is that ignorance feeds these images and stereotypes. Further-more, positionality of non-African experts and some groups of African scholars and activists contribute to this culture of ignorance and paternalism. The contribution shall end with an ethical evaluation of the persistence of the images and the extent of moral responsibility of the authors and carriers of the racist stereotypes embedded in the images.
Keywords: Africa, Development, Education, Ethics, Racism