Zusammenfassung:Zum Jahrestag der Menschenrechte am 10. Dezember 2004 präsentieren Psychologen der Philipps-Universität Marburg die Ergebnisse zweier repräsentativer Studien zu "Menschenrechte in Deutschland: Wissen, Einstellungen und Handlungsbereitschaft". Damit liegen erstmals zuverlässige Daten zum Stand der Menschenrechtsbildung in Deutschland vor, an denen sich die weitere Menschenrechtsbildung orientieren kann. Die Ergebnisse zeigen im Kern ein großes Defizit in der Menschenrechtsbildung in Deutschland, aber auch einige positive Ansatzpunkte. Die wesentlichen Ergebnisse sind: 1. Menschenrechtsdokumente und Menschenrechte sind insgesamt wenig bekannt, dies betrifft insbesondere die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte. Wenn Menschenrechte bekannt sind, dann sind dies in erster Linie einige wenige bürgerliche und politische Rechte. 2. Die Verwirklichung der vorgegebenen Menschenrechte wird mehrheitlich als sehr wichtig bewertet; 3. Der tatsächlich geleistete Einsatz für Menschenrechten in den letzten fünf Jahren ist z.T. nur mäßig ausgeprägt. Allerdings zeigen weitere Ergebnisse ein substanzielles Potenzial für den Einsatz für Menschenrechte. 4. Es zeigen sich einige relevante Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen.