Abstract: Nach einem kurzen Überblick über die Geschichte der Umweltbildung und ihrer Weiterentwicklung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird nach den zentralen Gründen für die Entstehung und Formulierung der normativen Leitidee einer nachhaltigen Entwicklung und damit auch der BNE gefragt. Es wird gezeigt, dass in erster Linie die von der Wissenschaft wahrgenommenen und als bedrohlich eingeschätzten Entwicklungen im ökologischen Bereich, den Ausgangspunkt für Diskussionen bildeten, die zur Forderung einer nachhaltigen Entwicklung führten. Die Ursachen für die problematischen Entwicklungen selbst sind vor allem im menschlichen Handeln begründet. Die Menschheit greift gegenwärtig in einer noch nie dagewesenen Qualität in hochkomplexe natürliche Systeme ein, und produziert damit Folgen, die für das Leben anderer Lebewesen und das eigene Leben bedrohlich sind oder noch werden. Mit der Realisierung einer nachhaltigen Entwicklung soll diesem Trend entgegengesteuert werden. Dieses wird aber nur gelingen, wenn die verursachenden (Mensch und gesellschaftliche Systeme) und betroffenen Systeme an sich und in ihren Wechselbeziehungen verstanden werden. Hierfür bedarf es der Fähigkeit zum systemischen Denken. In der Bildung stellt sich somit die Frage, wie diese Fähigkeit beispielsweise im Unterricht wirksam gefördert werden kann.