Klappentext:Die Geschichte der Rationalität hat ihren Preis. Dem Gewinn an Handlungskompetenz und Naturbeherrschung entspricht die Fremdheit des Leibes und der Natur. Befreit man sich vom Diktat einer linearen Entwicklung von Rationalität, wird der Blick frei auf das Dunkel, das dem aufgeklärten Bewußtsein entgeht.. Erinnerung an die Vorgeschichte und die ausgegrenzten Zonen der Vernunft steht im Dienst einer Aufklärung über die Aufklärung. Dabei werden verlorene Alternativen deutlich: Die Sprache der Natur und die des Leibes sind Konzepte, die auf Lesekunst zielen; Natur, als Lebenszusammenhang begriffen, erfordert das Eingedenken ethischer und ästhetischer Normen des Naturwissens und der manipulativen Praxis (Paracelsus, Goethe, Novalis). Archaische Ängste und ekstatische Entgrenzungen des Subjekts bedrohen die mühsam aufrechterhaltene Ich-Identität (Mythos). Die Melancholie bedroht den Optimismus. Die Zerstörungslust erscheint als Energie der Rationalität (Sade). Der Sinnzerfall löst das Fortschrittsbewußtsein auf (Musil). Die Ruine wird zum Emblem der Zivilisation (Tarkowskij). Das Denken hat den Kehrseiten der Kultur standzuhalten.