Vortragsankündigung: Die Sicherung von Arealen, auf denen jegliche Nutzung, Pflege und Gestaltung unterlassen wird, ist seit den 1990er Jahren eine weitere Facette des Naturschutzes. Mit diesen Flächen wird dem Sachverhalt Rechnung getragen, dass dynamische Prozesse eine Grundeigenschaft aller lebendigen Systeme darstellen und damit selbst als Schutzgut anzusehen sind (Prozessschutz). Im Raum Osnabrück läuft derzeit ein Projekt, in dessen Rahmen ein Netz von kleinen Flächen in der genutzten und gestalteten „Normallandschaft″ gesichert werden soll, auf denen ungehinderte Dynamik ablaufen kann (Dynamik-Inseln). Sie liegen sowohl in der Wald- und Agrarlandschaft als auch im städtischen Raum. Auf einem Teil der Flächen wird ein Monitoringprogramm durchgeführt, das ihre naturschutzfachliche Bedeutung klären soll. Ein anderer Teil dient der Umweltbildung und soll einen Beitrag dazu leisten, Akzeptanz für „wilde Natur″ zu schaffen, die im Kontrast zur Zivilisationslandschaft steht. Der Vortrag behandelt in erster Linie die urbanen Dynamik-Inseln.