ABSTRACT: The city is offering excellent frame conditions for environmenta1 education: the highest concentration on peop1e from all walks of life and age-groups, a high potential of "environmental facts", and the highest closeness of institutions, organizations an persons supporting environmental education. It's necessary to use these frame conditions more than usually, which should happen on the basis of principles. In this essay 12 principles are presented and their applicability is touched on the big-city field in exampies. Finally some limits of urban environmental education are given, but they constitute no fundamental hindrance. Urban planning in the future should particularly work towards more wilderness areas. Those are important especially for children to establish an intimate contact to nature.
1 EINLEITUNG
Immer mehr'Menschen leben - weltweit betrachtet - in Städten, und der Trend, von der ländlichen Region in eine Stadt überzusiedeln, ist ungebrochen, was sehr verschiedene Ursachen hat. Auch bei uns in Mitteleuropa lebt das Gros der Bevölkerung in Städten. So ist z.B. der Urbanisierungsgrad der deutschen Bevölkerung von 71,9% im Jahr 1950 auf 86,5% im Jahr 1995 angestiegen (vgl. MACKENSEN 1998). Dies bedeutet, daß für den Großteil der Menschen die Stadt und hier besonders die Großstadt der Ort ist, wo sie sich über weite Teile ihres Lebens aufhalten. Hier werden sie geboren, hier besuchen sie Kindergarten und Schule, hier absolvieren sie ihre Ausbildung, hier arbeiten sie, hier verbringen sie erhebliche Teile ihrer Freizeit, und schließlich finden sie hier ihre letzte Ruhestätte. Die Stadt stellt also den Rahmen für das Leben der meisten Menschen dar, und jeder einzelne wirkt - mehr oder weniger stark - auf die sozialen, ökonomischen und ökologischen Verhältnisse urbaner Räume ein, was auf sehr unterschiedliche Weise geschehen kann. Darauf Einfluß zu nehmen, ist Aufgabe der Umweltbildung. Wenn hier von Umweltbildung die Rede ist, soll nicht auf die einzelnen Schulen oder Ansätze eingegangen werden (vgl. dazu CALLIESS & LOB 1987, ROTH & ULMI 1995 et al.). Vielmehr sollen darunter alle Aktivitäten verstanden werden, die dazu führen, daß Menschen bezüglich ihrer Umwelt - in ihrer Erlebnisfähigkeit gestärkt werden,
- Wissen erlangen,
- sensibilisiert werden,
- die Bereitschaft zum Handeln entwickeln und
- letztlich zu Akteuren werden.
Das impliziert das Reflektieren und den Wandel bestehender Werte und Normen.
Nachfolgend sollen einerseits wichtige Charakteristika der Großstadt herausgearbeitet werden, die die Umweltbildung als mögliche Basis für ihr Tun vorfindet. Im zweiten Schritt geht es um Leitlinien einer zeitgemäßen Umweltbildung und um ihre Anwendbarkeit in der Großstadt. Dritterseits sollen einige Grenzen der Umweltbildung im urbanen Raum dargelegt werden. Ein kurzer Ausblick bildet den Abschluß.