Kurzinfo:
|
Quelle: siehe digitales Dokument Zusammenfassung Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Problematik, dass in der heutigen Zeit offenbar immer weniger Jugendliche bereit sind, sich im Umwelt- und Naturschutz freiwillig zu engagieren. Dies bekommen vor allem Umwelt- und Naturschutzverbände wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) zu spüren, deren Arbeit und Wirken auf freiwilligem Engagement fußt und die auf Jugendliche als Nachwuchskräfte angewiesen sind. Es wird daher der Frage nachgegangen, aus welchen Gründen derzeit nur eine so geringe Anzahl an Jugendlichen im organisierten Umweltschutz engagiert ist. Um handlungsorientierte Lösungsansätze entwickeln zu können, erfolgt neben der systematischen Aufarbeitung der bisherigen Erkenntnisse aus der Jugendsozialforschung zunächst eine Annäherung an das Thema mittels einer Analyse der Umwelt- und Naturschutzverbände BUND und NABU. Hier zeigt sich, dass insbesondere die Jugendvertretungen, die „Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland″ (BUNDjugend) und die Naturschutzjugend (NAJU), den Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten bieten, sich aktiv für die Natur einzusetzen. Hinsichtlich des Stellenwertes der Jugendverbände bei den Erwachsenenverbänden wird kritisiert, dass die finanzielle Unterstützung bei weitem nicht ausreichend ist, um eine effektive Nachwuchsförderung durch die Jugendverbände zu gewährleisten. Der Fokus dieser Untersuchung liegt auf der Zielgruppe der derzeit nichtengagierten Jugendlichen. Von Interesse sind ihre Erwartungen, Motive und Einstellungen in Bezug auf die Thematik „Freiwilliges Engagement im Umwelt- und Naturschutz″. Dazu werden im Rahmen einer empirischen Untersuchung Engagementpotential, Hemmnisse und mögliche Zugangswege für ein solches Engagement ermittelt. Datengrundlage der Untersuchung bildet eine schriftliche Befragung von 628 Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren an allgemeinbildenden Schulen im Raum Hannover/Hildesheim (Niedersachsen). Als Ergebnis ist festzuhalten, dass bei der Mehrzahl der befragten Schüler Interesse an Umwelt- und Naturschutzthemen vorhanden ist. Auch signalisieren viele Jugendliche durchaus ihre Bereitschaft, sich in diesem Handlungsfeld zu engagieren. Aufgrund der Aussagen der Jugendlichen bezüglich möglicher Engagementhemmnisse und Zugangswege können Hinweise abgeleitet werden, wie dieses Potential genutzt und in tatsächliche Mitarbeit umgewandelt werden kann. So kann als großes Hemmnis die fehlende Auseinandersetzung mit der Thematik Umwelt- und Naturschutz sowie der marginale Bekanntheitsgrad von BUND und NABU genannt werden. Daneben führt Informationsmangel dazu, dass bei Jugendlichen oftmals falsche Vorstellungen über ein Engagement in einem Umweltverband vorherrschen oder sie einfach nicht genau wissen, wobei man sich engagieren kann. Durch fehlende Erfahrungen werden positive, emotionale Assoziationen wie beispielsweise Spaß nicht mit einer solchen freiwilligen Tätigkeit verbunden. Insbesondere im direkten Lebensumfeld der Jugendlichen, dem Freundeskreis, wird dem Umweltschutz nur geringes Ansehen attestiert, so dass Jugendumweltverbände nur eine geringe Anziehungskraft entwickeln. Im Hinblick auf eine erfolgreiche Mobilisierung Jugendlicher ergeben sich aus den gewonnenen Erkenntnissen der empirischen Untersuchung folgende Handlungsfelder für den BUND und den NABU: . Bewusstseinsbildung . Informationspolitik . Zielgruppengerechte Ansprache . Professionalisierung Zusammenfassung Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass beim BUND und beim NABU einige gute Ansätze zu erkennen sind, Jugendliche in den organisierten Umweltschutz einbinden und sie für Umweltschutz zu motivieren. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein notwendiges umfassendes, strategisches Mobilisierungskonzept, das übergreifend alle Handlungsfelder berücksichtigt, sondern lediglich um einzelne Modellprojekte. Um wirklich langfristig Erfolge zu erzielen, ist es erforderlich, der Nachwuchsförderung innerhalb von BUND und NABU einen deutlich höheren Stellenwert als bisher einzuräumen
|