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BNELIT - Datenbank zu Bildung für nachhaltige Entwicklung: wissenschaftliche Literatur und Materialien
Bildung für nachhaltige Entwicklung: wiss. Literatur und Materialien (BNELIT)
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Verfasser/-in:
 
Hauptsachtitel:
"Bildung für Nachhaltige Entwicklung" und der Bologna-Prozess – Die Umsetzung des Bologna-Prozess in Deutschland.
Zeitschriftenausgabe (-> Ref.Nr):
Zeitschrift/Zeitung:
BNE-Journal
Z-Heftnummer/-bez.:
Ausgabe 1
Themenschwerpunkt:
Bildung für nachhaltige Entwicklung international
Erscheinungsjahr:
Kurzinfo:
Abstract:

Wofür steht "Bologna"?

Der Bologna-Prozess ist ein in mittlerweile 46 europäischen Ländern zeitgleich ablaufender Prozess des Zusammenwachsens Europas auf dem Gebiet der Hochschulbildung. Als wichtigstes Ziel im Bologna-Prozess gilt die Schaffung eines gemeinsamen Europäischen Hochschulraums bis zum Jahr 2010. In diesem sollen Studierende, Lehrende und das Verwaltungspersonal der Hochschulen einfacher mobil sein können und die Hochschulsysteme gemeinsame strukturelle Merkmale und Äquivalenzen aufweisen, ohne deren nationale Eigenheiten und die Vielfalt der Bildungssysteme einzuebnen. Damit ist auch die Zielvorstellung verbunden, die europäischen Hochschulen im globalen Wettbewerb der Bildungssysteme attraktiver zu machen. Zur Erreichung der Ziele sieht der Bologna-Prozess eine Reihe von Instrumenten vor, darunter die Einführung gestufter Studiengänge mit den drei Stufen Bachelor, Master und Promotion, die Vereinfachung der Anerkennung, u.a. durch die Verwendung des Diploma Supplement und die Einführung eines Kreditpunktesystems, die Kooperation im Bereich der Qualitätssicherung, die Förderung der Mobilität und die Stärkung einer europäischen Dimension in der Hochschulbildung.
Der Bologna-Prozess und "Bildung für Nachhaltige Entwicklung"

Im Bergen Kommuniqué aus dem Jahr 2005 bekräftigen die europäischen Bildungsminister ihre Absicht, den gemeinsamen Europäischen Hochschulraum auf dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung aufzubauen. Die beteiligten Akteure kommen darin überein, dass die europäischen Hochschulen eine Mitverantwortung tragen, Antworten auf gegenwärtige und zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene zu finden. Viele der im Rahmen des Bologna-Prozesses angestrebten Ziele – insbesondere bei der Ausgestaltung eines Europäischen Qualifikationsrahmens – bilden daher eine gute Grundlage, um "Bildung für nachhaltige Entwicklung" stärker in den nationalen Hochschulsystemen und Fächerkulturen zu verankern.

Die Chiffre "Bologna" steht für eine einzigartige Reformanstrengung der europäischen Mitgliedsstaaten, die nicht mehr rückgängig zu machen ist. Die Bologna-Partnerstaaten ebenso wie die Vertreterorganisationen der Hochschulen haben sich freiwillig verpflichtet, bis zum Jahr 2010 ihre Studienangebote umfassend zu modernisieren und ihre nationalen Hochschulsysteme weiter zu öffnen. Dabei unterstützt der Reformprozess auch die Implementierung von "Bildung für nachhaltige Entwicklung" in vielerlei Hinsicht. Denn bei der Ausgestaltung des gemeinsamen europäischen Hochschulraums geht es nicht nur um international verständliche Studienabschlüsse, sondern auch um einen wirklichen Perspektivenwechsel – vom Lehrenden zum Lernenden und zu den im Studium zu erwerbenden Kompetenzen. Lernziele und Lerninhalte müssen ganz neu bestimmt werden. Hier liegt eine der großen Chancen des Bologna-Prozesses: Es eröffnet sich die einmalige Gelegenheit, nicht nur die Studienstrukturen zu reformieren, sondern auch althergebrachte Studieninhalte zu überdenken und Curricula lerner-freundlicher zu gestalten. Über die Modularisierung der Studienangebote bietet sich ferner die Möglichkeit, die Studienprogramme über Fachbereichs- und Fakultätsgrenzen hinweg inter- und multidisziplinär zu gestalten, neue Studienschwerpunkte zu etablieren und innovative Ansätze zu integrieren, die auf die gesellschaftlichen Herausforderungen für eine "Bildung für nachhaltige Entwicklung" eingehen. Dabei spielen auch die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes eine wichtige Rolle. Kompetenzen und Lernziele werden mit Blick auf die Erfordernisse des Arbeitsmarktes ("employability") definiert und umgesetzt.

Der vom Bologna-Prozess ausgehende Reformimpuls befördert den Diskurs über die Profilierung von Studiengängen, über Studieninhalte und Curricula. Die Hochschule begreift sich zunehmend als lernende Organisation und ihre Mitglieder beschäftigen sich aktiv mit der Prozesssteuerung. Fragen der nachhaltigen Entwicklung in ökologischer, ökonomischer, sozialer und kultureller Dimension sollen dabei zukünftig stärker in der hochschulinternen Diskussion um geeignete Umsetzungskonzepte als Teil der Profilbildung und des Selbstverständnisses der Hochschulen berücksichtigt werden. Das betrifft nicht nur die Studienangebote (z. B. durch Integration der Nachhaltigkeit als Schlüsselkompetenz in die Fachkulturen), sondern auch die Integration nachhaltiger Prozesse in den Hochschulalltag (z. B. durch Initiierung von Nachhaltigkeitsnetzwerken) und die Infrastruktur des Hochschulbetriebs (z. B. durch Aufnahme und Controlling von Nachhaltigkeitszielen in die Entwicklungspläne) sowie im Verhältnis der Hochschulen zu den Wissenschaftsministerien (z. B. über Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsgesichtspunkten in den Zielvereinbarungen).

* Hochschulrektorenkonferenz - Servicestelle Bologna
* Webseite Bologna Sekretariat
* Bergen Kommuniqué
* Bestandsaufnahme Förderprogramm "Bologna-Berater"
* Lübecker Erklärung "Hochschulen und Nachhaltigkeit"
Inhaltsverzeichnis :
Zwischenüberschriften:

Wofür steht ″Bologna″?

Der Bologna-Prozess und ″Bildung für Nachhaltige Entwicklung″

Welche Auswirkungen hat der Bologna-Prozess auf die deutschen Hochschulen?

Die externe Dimension des Bologna-Prozesses

Weiterführende Links
Original-Quelle (URL):
Datum des Zugriffs:
02.03.2010