Die institutionelle Kirche versucht seit einiger Zeit in gezielter Weise Lernprozesse in Gang zu setzen, um ihre Mitglieder in ökumenischer Praxis einzuüben. Dabei lernt sie selbst nur schwer, den vielfältigen Bewegungen in ihrer Mitte Raum zu gewähren, auf deren eigenständige Initiative und ökumenische Erfahrungen sie dabei angewiesen ist. Paul Gerhard Seiz hat als Direktor der Evangelischen Akademie Bad Boll über viele Jahre hinweg in ökumenischen Projekten und Organisationen Erfahrungen in beiden Bereichen - der Bewegungen und der Institution - gesammelt. Sein Beitrag zeigt die Chanen und Grenzen der Vermittlung zwischen beiden im Spannungsfeld entwicklungspolitischer Pädagogik und beschreibt die dabei auftretenden Konflikte, deren produktive Bearbeitung nur mit einem langen Atem möglich wird.