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BNELIT - Datenbank zu Bildung für nachhaltige Entwicklung: wissenschaftliche Literatur und Materialien
Bildung für nachhaltige Entwicklung: wiss. Literatur und Materialien (BNELIT)
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Urheber:
Hauptsachtitel:
Nachhaltigkeit im Kontext der Schlussprüfungen von FZ-Vorhaben im Bildungssektor.
Erscheinungsort:
Frankfurt/ a. M.
Erscheinungsjahr:
ISBN:
-
Kurzinfo:
Zusammenfassung

(1) Bildung ist ein Schlüsselelement im Kampf gegen Armut und für gesellschaftliche Entwicklung. Bildungsangebote werden von privaten und öffentlichen Träger bereitgestellt, wobei die Rahmenvorgaben durch die entsprechende Gesetzgebung normiert sind. Insbesondere auf den unteren Bildungsstufen werden Angebote in der Regel nicht über Kostenentgelte der Nutznießer, sondern über staatliche Budgetzuweisungen finanziert und unterliegen daher dem politischen Steuerungsmechanismus der allgemeinen Haushaltspolitik.
(2) Die zentralen Engpässe in Entwicklungsländern können durch ein breites Spektrum von FZ-Ansätzen gefördert werden. Die Nachhaltigkeit von Vorhaben ist dabei inhärentes Gestaltungsprinzip und wird anhand folgender Kriterien bewertet: nachhaltige Effizienz, nachhaltige Effektivität und nachhaltige Relevanz/Signifikanz. Zur Absicherung der Nachhaltigkeit sind auch die Interventionen der deutschen TZ und der internationalen Gebergemeinschaft von entscheidender Bedeutung.
(3) Das vorliegende Papier ist ein erster Schritt in Richtung auf die Festlegung von sog. Benchmarks und Mindestförderkriterien bei Nachhaltigkeitsbetrachtungen von FZ-Bildungsvorhaben.
Auf Basis der gesammelten Erfahrungen sollen diese Betrachtungen in einer späteren Auflage weiter verfeinert werden. Zur Diskussion der Nachhaltigkeitskriterien werden hier drei zentrale Gruppen von FZ-Förderansätzen unterschieden:
• Primar- und Sekundarbildung (v.a. Schulbau und Ausrüstungen für Schulen),
• Berufs- und Hochschulbildung,
• Formen der Programmorientierten Gemeinschaftsfinanzierung (PGF)/Sektorreformprogramme.
(4) Grund- und Sekundarbildungsvorhaben mit Fokus auf Schulbau und Ausrüstungen für Schulen leisten auf Oberzielebene in der Regel Beiträge zur Erreichung des Millenium Development Goal (MDG) 2 (universelle Primarschulbildung) und des MDG 3 (Geschlechterparität).
Projekt-/Programmziele beziehen sich zumeist auf die Erweiterung des
Zugangs zu Bildungsangeboten und die Verbesserung der Lernbedingungen an den einzelnen Standorten.
• Nachhaltige Effizienz: Hierunter versteht man den angemessenen Mitteleinsatz, den man insbesondere an den spezifischen Investitionskosten für Gebäude, Ausstattungen und Lehrmaterial bei einer erwarteten Nutzungsdauer messen kann. Auch die Betriebskosten müssen berücksichtigt werden, da deren Höhe mittel- bis langfristig auch von der Qualität der Investitionen abhängt (Optimierungsfrage). In der Sekundarbildung gewinnt die nutzerbezogene und private Finanzierung an Gewicht und ist bei Nachhaltigkeitsabschätzungen in Betracht zu ziehen.
• Nachhaltige Effektivität: Hier sind insbesondere die Indikatoren für die Projekt-/ Programmzielerreichung anzuwenden, die die Nutzung und technische Betriebsfähigkeit der neuen Bildungseinrichtungen, Ausstattungen und Materialien beschreiben.
• Nachhaltige Signifikanz und Relevanz: Bei Grund- und Sekundarbildungsvorhaben fallen die Zieldimensionen der MDG 2 und 3 unter die Kriterien. Darüber hinaus sind Beiträge zur Strukturwirksamkeit, z.B. zur Weiterentwicklung der Sektorpolitik oder zur Förderung der institutionellen Leistungsfähigkeit, zu bewerten.
(5) In Berufs- und Hochschulbildungsvorhaben der FZ werden als Oberziele in der Regel Wirkungen auf das Wirtschaftssystem angegeben, z.B. die Verbesserung von Beschäftigung und Einkommen. Typische Projekt-/Programmziele beziehen sich auf den erweiterten Zugang zu beruflicher bzw. akademischer Qualifizierung und die Verbesserung der Bildungsqualität, z.B. durch verstärkte Orientierung am Arbeitsmarkt.
• Nachhaltige Effizienz: Die Bewertung der Produktionseffizienz erfolgt unter projekt-/ programmspezifischer Modifikation nach den gleichen Gesichtspunkten wie bei Primar- und Sekundarschulvorhaben. Im Berufs- und Hochschulbereich sind die vielfältigen Finanzierungsmöglichkeiten durch den Staat, individuelle Nutzer und Beiträge privater Träger in die Nachhaltigkeitsüberlegungen einzubeziehen.
• Nachhaltige Effektivität: Bei der Bewertung der Projekt-/Programmzielerreichung sollte insbesondere untersucht werden, inwieweit die neue Infrastruktur bzw. die neuen Ausstattungen durch die Zielgruppe genutzt und die technische Betriebsfähigkeit dauerhaft gewährleistet werden kann.
• Nachhaltige Signifikanz/Relevanz: Die Beurteilung richtet sich hier vor allem auf die Wirkungen bezogen auf Beschäftigung, Einkommen und Beiträge zur Entwicklung des Wirtschaftssystems. Zusätzlich sind Beiträge zur nachhaltigen Veränderung von Strukturen und zur Minderung von Armut einzuschätzen.
(6) Beteiligungen der FZ an PGF/Sektorreformprogrammen leisten in der Regel Beiträge zu MDG 2 und 3. Bei PGF sind die Oberziele der Sektorstrategie oftmals gleichzeitig die Oberziele der Gemeinschaftsfinanzierung. Typische Programmziele von Sektorprogrammen beziehen sich auf die Verbesserung des Bildungszugangs, die Steigerung der Unterrichtsqualität
und die Stärkung der Bildungsverwaltung.
• Nachhaltige Effizienz: Bei PGF wird die Produktionseffizienz anhand von buchmäßigen und stichprobenmäßigen, realen Prüfungen einzelner Sektorkomponenten bewertet. Zu überprüfen ist darüber hinaus, ob die laufenden Kosten und zukünftigen Bildungsinvestitionen durch Haushaltszuweisungen und/oder Gebühren gedeckt werden können (intersektorale und intrasektorale Mittelallokation). Dabei sollte auch die Effizienz der gesamten Sektorpolitik und die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Haushalte bewertet werden.
• Nachhaltige Effektivität: Bei PGF ist die Zuordnung der FZ-Mittel zu bestimmten Maßnahmen nicht möglich, weil ein umfassender Investitionsplan oder ein Teil des Bildungsbudgets gemeinschaftlich finanziert werden. Daher fallen die Zielsetzungen des FZ-Vorhabens mit den Zielsetzungen des Investitionsplanes zusammen. Die Nutzung der geschaffenen Kapazitäten über den angestrebten Zeitraum steht daher auf dem Prüfstand.
• Nachhaltige Signifikanz/Relevanz: Hier ist die Dauerhaftigkeit und Breitenwirksamkeit
von Reformwirkungen zu bewerten. Beiträge zur Strukturwirksamkeit und zur Minderung von Armut erhöhen die Signifikanz der Programme und sind bei der Nachhaltigkeitsbetrachtung einzuschätzen.
(7) Sektorendogene und sektorexogene Risiken können die Nachhaltigkeit von Bildungsvorhaben einschränken und bedürfen daher einer besonderen Berücksichtigung. Große Nachhaltigkeitsrisiken gehen insbesondere von der Abhängigkeit des Bildungssektors von den staatlichen Haushaltszuweisungen aus – vor allem auf den unteren Bildungsstufen.
Inhaltsverzeichnis :
Inhaltsverzeichnis:

0. Zusammenfassung
1. Grundlagen
1.1. Entwicklungspolitische Bedeutung und Besonderheiten des Sektors
1.2. Probleme, Interventionsebenen und Förderansätze des Bildungssektors in Entwicklungsländern
1.2.1. Schlüsselprobleme und Engpässe des Sektors
1.2.2. Interventionsebenen und Förderansätze
2. Nachhaltigkeit im Bildungssektor
3. Die Präzisierung der Prüfkriterien
3.1. Grund- und Sekundarbildung (v.a. Schulbau, Ausrüstungen für Schulen)
3.1.1. Oberziele und Projekt-/Programmziele
3.1.2. Nachhaltige Effizienz
3.1.3. Nachhaltige Effektivität
3.1.4. Nachhaltige Signifikanz und Relevanz
3.2. Berufs- und Hochschulbildung
3.2.1. Oberziele und Projekt-/Programmziele
3.2.2. Nachhaltige Effizienz
3.2.3. Nachhaltige Effektivität
3.2.4. Signifikanz und Relevanz
3.3. Formen der Programmorientierten Gemeinschaftsfinanzierung/Sektorreformprogramme
3.3.1. Oberziele und Projekt-/Programmziele
3.3.2. Nachhaltige Effizienz
3.3.3. Nachhaltige Effektivität
3.3.4. Signifikanz und Relevanz
4. Besondere Nachhaltigkeitsrisiken
4.1. Sektorendogene Nachhaltigkeitsrisiken
4.2. Sektorexogene Nachhaltigkeitsrisiken
Anhang 1: The Millennium Development Goals
Anhang 2: Indikatorenmatrix für die Prüfkriterien
Anhang 3: Liste der FTI-Benchmarks
Original-Quelle (URL):