Zusammenfassung des Autors:
Wenn Schule sich an der Wirklichkeit orientieren und auf diese vorbereiten soll, wenn sie eine lebenswerte und lebbare Zukunft mit ermöglichen soll, so muss sie sich auch mit der Komplexität der Wirklichkeit auseinandersetzen.
Um diese Forderungen und damit verbundene Spannungsfelder näher zu untersuchen, bin ich anhand einer Literaturanalyse zunächst folgenden Fragen nachgegangen (Kapitel 2):
• Was sind die Merkmale eines zukunftsfähigen Unterrichts? (Kapitel 2.1)
• Mit welchen komplexen Zusammenhängen ist ein solcher Unterricht konfrontiert, und wie kann damit angemessen umgegangen werden? (Kapitel 2.2)
• Welche Rolle spielen schließlich klare Strukturen bei der Etablierung eines zukunftsfähigen und komplexitätsbewussten Unterrichts? (Kapitel 2.3)
Zur Ergänzung dieser eher theoretischen Überlegungen habe ich eigene Untersuchungen an einem niedersächsischen Gymnasium durchgeführt (Kapitel 3). Die untersuchungsleitenden Fragen waren hier:
• Wie ist es engagierten Lehrkräften im schulischen Alltag möglich, den Schülerinnen und Schülern umwelt- und zukunftsbezogene komplexe Zusammenhänge aufzuzeigen?
• Mit welchen Problemen sind sie dabei konfrontiert, und welche Unterstützung wünschen sie sich dafür?
Ich habe dafür drei Lehrkräfte in deren Unterrichtsreihen Thermodynamik & Mobilität, Stadtökologie und Biotechnologie begleitet, die im Rahmen des BLK-Programms „21″ entwickelt wurden, und ausgewählte Unterrichtsstunden beobachtet. Daneben habe ich die Schülerinnen und Schüler über einen Fragebogen zu ihren Erwartungen an den Unterricht und an die Lehrkräfte befragt. Zudem habe ich mit den beteiligten Lehrkräften Interviews geführt zu ihren Erwartungen, Motivationen und Wünschen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen wurden schließlich mit den Ergebnissen der Literaturanalyse zusammengeführt (Kapitel 4).