Kurzinfo:
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Eindeutig wird Erziehung zu umweltbewußten Handeln als Ziel schulischer Umwelterziehung (weltweit) definiert. Gleichwohl wird es als ein Problem angesehen, Schüler mit Hilfe von Unterricht, der traditionell auf Wissensvermittlung ausgerichtet ist, zu bestimmten Verhaltensweisen im täglichen Leben zu veranlassen, zumal wenn dies Verhalten erst nach der Schulzeit seine gewünschte Auswirkung erreichen kann. Daraus werden als Forderungen "Interdisziplinarität" (im Unterschied zu bloß additiver Multidisziplinarität) und "Verbindung mit dem täglichen Leben"/ Projekte auf lokaler Ebene abgeleitet, die beide als schwer zu realisieren angesehen werden und zwar sowohl in der Schule (Inflexibiltät des Stundenplan, Lehrerqualifikation) als auch außerhalb (fehlende Infos, Widerstände,...). Als Abhilfe wird die Perspektive von zentral erstellten Programmen (IPN!) gesehen, die "überall einsetzbar sind" und die oben genannten Kriterien erfüllen. Mit dieser Perspektive arbeitet seit 1973 ein IPN-Curiculumprojekt "Fließgewässerverschmutzung in der eigenen Gemeinde", das als überall einsetzbar angesehen wird, wo es nahegelegene Fließgewässer und Klärwerke gibt, also fast überall. Es umfaßt eine Fallstudie, die das Selbststudium der Schüler in Kleingruppen vorstrukturieren soll. Diese umfaßt zur Reduktion der komplexen Gesamtproblematik vier Themenbereiche (zwei naturwiss., zwei sozialwiss.), die arbeitsteilig bearbeitet werden können: - Leitorganismen für die Untersuchung der Belastung der Fließgewässer in unserer Gemeinde - Versuche zum Sauerstoffhaushalt von Gewässern und zur Untersuchung ihrer Belastung - Was leistet unsere Gemeinde für die Sauberhaltung unserer Gewässer? - Verursacher und Betroffene Auf Basis erster Unterrichtserfahrungen werden Probleme diskutiert: Integration der AGs - Plenumsphasen, Artikulationsprobleme - Unterstützung durch Lehrer, Überforderung durch eigenständige Arbeit - Gruppenleitprogramme, außerschulische Handlungsorientierung - Unterstützung und Vorbereitung durch den Lehrer/ Erfolgserfahrungen. Dabei werden unterschiedliche begriffliche Verständnisse von Handlungsorientierung in der Literatur konstatiert. Die Chancen eines handlungsorientierten Umweltunterrichts werden gesehen in: Motivationsstärkung, ausgewogenes Theorie-Praxis-Verhältnis, verbesserte Chance des Erlernens von Handlungsfähigkeit - soweit dies überhaupt über Schule möglich ist.
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