Kurzinfo:
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Im Rahmen eines Leistungskurses Ökologie wurde im Biologieunterricht der Sekundarstufe II eine Landschaftsplanung über einen Zeitraum von 6 Wochen entsprechend 36 Schulstunden am Ökosystem Einfelder See durchgeführt. Der Einfelder See liegt in der Nähe von Neumünster. Es handelt sich um einen typischen schleswig-holsteinischen Flachwassersee. Die Landschaftsplanung beinhaltet eine Datenerfassung und -auswertung sowie die Entwicklung von Sanierungskonzepten. Als Methode wurde der projektorientierte Unterricht gewählt. Durch ihn kann die Vielzahl der Einwirkungen auf ein Ökosystem schneller und leichter erfaßt werden. Da er zugleich einen hohen Grad an Motivation vermittelt, ist er geeignet, den Schüler auf ein verstärktes Umweltbewußtsein bzw. -engagement hin zu orientieren. 2. Überlegungen zur Standortauswahl Bei der Auswahl waren drei Problemkreise zu berücksichtigen: - Der Standort muß den Bedürfnissen der Schüler entsprechen sowie eine hohe Gesellschaftsrelevanz besitzen. - Er muß leicht erreichbar sein. - Er muß die Möglichkeit bieten, zahlreiche Lehrplanabschnitte zu behandeln. Für den Raum Neumünster bot sich der Einfelder See an. Dabei geht es vor allem um Einleitungen (Eutrophierung, Naherholungsfunktion). Dabei wird deutlich, daß nur in einer Synthese bzw. Abstimmung von Maßnahmen, die den Interessen vieler entsprechen, landschaftsplanerische Vorschläge praktikabel werden. Der gesamte Lehrplan für den Leistungskurs Ökologie ließe mit einem solchen Projekt abdecken... Dazu kommen affektive Lernziele wie Verantwortung gegenüber der Umwelt, Bereitschaft zum Engagement... Methodisch interessant: Für verschiedene Arbeitsabschnitte werden die AGs neu zusammengestellt - damit ein inhaltliche Integration stärker gewährleistet wird - und dazwischen auch arbeitsgleicher Gruppenunterricht als Informationsphase durchgeführt. 3.4 Lernziele und Leistungskontrolle "Schließlich wird es notwendig, sich mit Aspekten der Lernziel- und Leistungskontrolle zu befassen. Zweifellos ist ein Leistungsfreiraum zur Projektarbeit ideal. Ich habe mich dafür entschieden, da mir die Entwicklung eines Umweltbewußtseins bei den Schülern wichtiger erscheint als eine Leistungsbewertung, die sich in Noten niederschlägt. Natürlich wird das Projekt dadurch in seiner zeitlichen Ausdehnung stark eingeengt. Die Lernzielkontrolle ergab, das lediglich im chemischen und juristischen Bereich einige Lernziele nicht erreicht wurden." (S. 4. Gesellschaftliche Resonanz "Unbedingt notwendig erscheint mir, daß die Schüler die Untersuchungen nicht um derentwillen führen. Ihre Vorschläge sollen in einer weiteren Öffentlichkeit diskutiert werden. Hier konnte erreicht werden, daß die Lokalzeitung einen Schülerbericht auf einer Seite veröffentlichte. Der Artikel wurde in dem Lokalblatt eingehend diskutiert (6 Folgeartikel). Als Folge wurde von der Stadtverwaltung ein Diskussionskreis unter Einschluß von 3 Schülerinnen gebildet und inzwischen erste Maßnahmen (Moorsanierung) mit einem Finanzvolumen von 240 000 DM beschlossen. Die Schülerinnen waren deshalb so erfolgreich, weil sie den Anstoß gaben, alte Pläne und Vorstellungen endlich unter neuen Gesichtspunkten zu realisieren. So konnten sie selbst zu einer Umweltmotivation und einem -engagement gebracht werden, die über den schulischen Bereich hinausgingen."
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