Kurzinfo:
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Im ersten Teil "Grundlegende Beiträge" des Buches "Natur zum Anfassen. Ökologisch unterrichten" von Herbert Gudjons befaßt sich zunächst G. Freise mit dem Thema "Lernbereiche". Sie sagt, daß die naturwissenschaftlichen Fächer isoliert voneinander Fachwissen vermitteln, das z.T. zwar unverzichtbar, aber weit entfernt von täglicher Erfahrung ist. Das heißt, es wird von den einzelnen Schülern erwartet, daß sie das, was den Planern der Schule nicht gelang, aus eigener Kraft vollbringen: die Mosaiksteine der Fächerinhalte zur "Allgemeinbildung" zusammenzufügen. Deswegen empfiehlt es sich Lernbereiche einzuführen. Darunter den Lernbereich "Natur". In diesem Lernbereich soll dann von der Natur ausgegangen werden, und nicht wie in den Naturwissenschaften üblich eine von den Wissenschaftlern künstlich hervorgerufene Situation (die an sich in der Natur nicht vorkommen, wie z. B. radioaktive Elemente oder naturfremde Substanzen wie Kunststoffe, Schädlingsbekämpfungsmittel) zu erklären. So existiert ein allgemeiner Begriff "Natur der Naturwissenschaften" nicht. Einige Vorteile der Lernbereiche zusammengefaßt: - keine scharfen Grenzen innerhalb der Lernbereiche, - andere Wissenschaften wie z.B. Medizin, Psychologie können mit einbezogen werden, - Möglichkeit der Interpretation, Erklärung und Erhellung, - von komplexen, die Lebenswirklichkeit betreffenden flexible Zusammenhänge. Anschließen macht sich S. Hellweger Gedanken, was Umwelterziehung eigentlich ist, und wie man es am besten vermittelt. - Umwelterziehung muß ökologische Handlungskompetenz fördern, - Umwelterziehung soll zur Teilnahme am politischen Leben fördern, - Umwelterziehung soll aus der persönlichen Betroffenheit beh andelt werden, Gerade der letzte Punkt ist sehr wichtig, und sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden. So sollen die Schüler zum Staunen, zum Betroffensein gebracht werden; eine Betroffenheit im Sine von "Konfrontiertwerden mit einem persönlichen Problem. Jürgen Hasse betrachtet die Umwelterziehung kritisch. Er meint, daß sie Scheinaufklärung betreibt und ein "bildungspolitscher Eiertanz" ist. Zum Schluß stellen H. Homfeldt und W. Janßen den Diplomstudiengang Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Flensburg vor. Hier wird versucht, den Studenten die Natur nahe zu bringen. Explizit aufgeführt ist hier eine Exkursion, die zur Nachahmung auffordert. Anschließend werden geglückte praktische Versuchen vorgestellt, wie z. B. Luftverschmutzung im Chemieunterricht, Schüler fertigen einen Pullover aus selbst gesponnener und gefärbter Naturwolle an, Lehrer und Schüler eines Gymnasiums gestalten ihren Schulhof (Teich, Schulgarten, Steingarten, Wiese, Fassadenbegrünung, "Grünes Klassenzimmer", Vogelschutzgehölze, Nisthilfen, Moorbeet, etc.), Thema "Müll und die Auswirkungen auf die Luft, das Wasser, den Boden" im Chemieunterricht sowie ein Projekt über den Admiral-Schmetterling. Zusätzlich erhält der Leser jedesmal eine Sachanalyse über das jeweilige Thema. Abgerundet wird das Buch mit Buchtips für Schüler und Lehrer. Hamburg 1988; 106 Seite
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