Da die innerstädtische Umwelt in den Augen der meisten Menschen nicht geeignet erscheint, kindlicher Erfahrungsraum zu sein, fragt es sich, ob sich andere lebensräume dazu besser eignen?
Prämisse der Untersuchung ist dabei das Ziel von selbständigem, eigenverantwortlichen Handeln, von Kritikfähigkeit, Beteiligungsbereitschaft und aktiver Mitgestaltung des eigenen Lebensbereichs.
Umwelt und Individuum sind in jeweils doppelter Weise für einander existent und relevant:
- Das Individuum schafft durch sein Verhalten erst "Raum" als sozial-räumliche Gegebenheit; es ist notwendige und konstituierendes Element der Umwelt.
- Das Individuum verändert permament durch sein Verhalten den gegebenen Raum - unbewußt oder geplant.
- Umwelt ist stets äußerer "Rahmen" für das Individuum, sein Bewußtsein, seine Wahrnehmung, sein Verhalten,...
- Umwelt ist für das Individuum auch als "internalisierte", zu einem früheren Zeitpunkt unmittelbar erfahrene Umwelt, die in überdauernde Verhaltensdispositionen umgewandelt wurden und damit mitkonstituierend sind für die Persönlichkeit.
Festlegung sozialisationsrelevanter Umweltqualitäten als theoretische Konstrukte: Zugänglichkeit, Unmittelbarkeit, Überschaubarkeit, Vertrautheit, Erkennbarkeit, Informationsgehalt, Durchschaubarkeit, Veränderbarkeit.
Zusammenhang zu Verhaltensdispositionen und Mündigkeit als Grafik (S.71)