Einleitung:
Globalisierung ist weder eine Naturkatastrophe noch ein Geschenk des Himmels. Wer sie wie ein Faktum darstellt, versucht in Wahrheit nur, seine eigenen Vorstellungen und Praktiken von Globalisierung durchzusetzen, um eine Einmischung der Bürger in die Gestaltung der Mondialisierungs-prozesse zu verhindern. Daher ist es erforderlich, solchen individuellen Umgangsformen im Dienste wirtschaftlicher und politischer Zwecke entgegenzutreten, um aus der Globalisierung auch konzeptuell das zu machen, was sie in Wirklichkeit ist: ein vielförmiger, komplexer, evolutiver, instabiler Prozess, der nicht auf ein einziges Faktum reduzierbar ist. Um seine Komplexität zu begreifen, sind systematische Denk- und Forschungsprozesse erforderlich. Das Wesentliche der Globalisierung ist eher die Vielfalt, ohne die sie ihre Bedeutung verliert und die allein ihre Entwicklung rechtfertigt.
Von diesem Ausgangspunkt aus und mit dieser Perspektive, hat sich die Forschungs- und Studiengruppe Mondialisierungen GERM1 das Ziel gesetzt, die interdisziplinäre Forschung über Globalisierung sowie die Bildung und Ausbildung der Bürger voranzutreiben, um diesen eine kritische Auseinandersetzung mit den Prozessen der Globalisierung zu ermöglichen. Ebenso hat es sich GERM im Rahmen des Leonardo da Vinci-Programms der Europäischen Union zur Aufgabe gemacht, daran mitzuwirken, die verschiedenen Formen der Globalisierung in den Prozess der Entwicklung der Europäischen Union mit einzubeziehen. Dieses Vorhaben beruht auf inno-vativen Methoden und Inhalten und wird durch die Expertisen und die wissenschaftliche Kompetenz seines transnationalen Netzes universitärer und institutioneller Partner gefördert.