Gerold Scholz setzt sich in seinem Text "Umwelt als Thema" mit den Schwierigkeiten und Problemen der Umwelterziehung in der Grundschule auseinander. Bislang werden überwiegend Themen behandelt, bei denen die Kinder lernen sollen Wasser zu sparen, Müll zu trennen, wenig Müll zu produzieren, etc. Doch laut G. Scholz ist dieses Unsinn, denn "Kinder sind für den Müll nicht verantwortlich, sie haben ihn nicht verursacht, und ihr "umweltbewußtes Verhalten" wird auch nicht grundsätzlich zur Lösung der Müllprobleme beitragen." Und "in einer Welt, in der zur Herstellung eines Autos nicht weniger als 400 000 Liter Wasser verbraucht werden, ist es lächerlich, die Leute zu ermahnen, sie sollten das Eierwasser zum Blumengießen verwenden, um Wasser zu sparen".
Die Umwelterziehung läßt die Lehrenden glauben, daß sie sowohl dem Einzelnen nützt, wie der Gesellschaft. Doch Ökologische Probleme unserer Gesellschaft sind politisch-ökonomische Probleme, und lassen sich nicht allein durch Erziehung lösen. Daher gehört es auch zu den Aufgaben der Schule, bei jungen Menschen Bewußtsein für Umweltfragen zu erzeugen, die Bereitschaft für den verantwortlichen Umgang mit der Umwelt zu fördern und zu einem umweltbewußten Verhalten zu erziehen, das über die Schulzeit hinaus wirksam bleibt.
Deswegen sollte man den Kindern Probleme bewußt machen und sie zum Staunen, Phantasieren und zum Untersuchen bringen. Am besten ist eine Kombination aus sachlichen Umweltproblemen und eine am Fühlen, Erleben und Schönem orientierte Sichtweise. Trotzdem sollte beachtet werden, daß die Natur nicht nur schön ist, sondern auch katastrophal (Überschwemmungen, Brände, etc.) Außerdem sollte Umwelterziehung fächerübergreifend sein.