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BNELIT - Datenbank zu Bildung für nachhaltige Entwicklung: wissenschaftliche Literatur und Materialien
Bildung für nachhaltige Entwicklung: wiss. Literatur und Materialien (BNELIT)
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1. Zeitschriftenausgabe
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Zeitschrift/Zeitung:
Politische Ökologie
Z-Jahrgang:
21
Z-Heftnummer/-bez.:
86
Themenschwerpunkt:
Neue Chemie.
Erscheinungsjahr:
Kurzinfo:
Es gab eine Zeit, da schreckten Katastrophen wie die von Seveso und Bhopal die Gesellschaft auf und machten Umweltschutz zu einem Mainstream-Thema. Zu Beginn dieser Zeit, es war das Jahr 1977, trug es sich zu, dass ein zehnjähriger y Junge namens Jacob Radioff den Anti Chemikalien Rundbrief gründete. Heute, ein i Vierteljahrhundert später, ist Jacob Radioff Geschäftsführer eines bekannten Fach-• Verlages für Nachhaltigkeit. Und die Politik plant mit der Reform des europäischen l Chemikalienrechts das bedeutendste umweltpolitische Regelwerk der Gegenwart: Die Prüfpflicht von Chemikalien soll vom Staat auf die Unternehmen übergehen. Damit ist der erste Schritt von der nach- zu einer vorsorgenden Chemiepolitik in reach, in Reichweite.

Drei Jahrzehnte intensiver Umweltdebatte liegen hinter uns. Dabei ist viel Know-how entstanden, woraus sich jede Menge Innovationen und damit Wettbewerbsvorteile der Wirtschaft im internationalen Markt entwickeln ließen. Und was macht der größte Teil der Branche und deren Lobbyisten? Sie klammern sich an alte Strukturen und finden im deutschen Veriautbarungs-Kanzler und seinen Brüdern im Geiste, Jacques Chirac und Tony Blair, mächtige Partner. Und die „Grüne Chemie" ist allenfalls ein zartes Pflänzchen.

So verwundert es wenig, dass die Branche im Jahr der Chemie 2003 hauptsächlich damit beschäftigt ist, das Volk - bevorzugt Schüler und angehende Studenten - wieder für die Chemie zu begeistern. Chemie sei nicht schlecht, wird dort mit millionenschwerer Unterstützung des Bundesforschungsministeriums gepredigt, denn „überall ist Chemie": im Essen, in der Umwelttechnik, in einem Kuss. Tatsächlich: Chemikalien sind allgegenwärtig - in Haushaltsgegenständen wie Spielsachen, Kosmetika, Fernsehgeräten, Waschpulver, Kleidung und Möbeln. Über sehr viele davon wissen wir sehr wenig; über viele, dass sie giftig sind. Als eine Folge der Umweltdiskussion gelangen zunehmend weniger Problemstoffe über die Schornsteine, Abwasserrohre oder Müiltransporter in die Umwelt - heute verlassen sie die Werke als Produkte durch das Werkstor.

Einen von vielen Impulsen, das Thema Chemie erneut in der politischen Ökologie aufzugreifen, gab uns die Tagung „Vorsorgende Chemiepolitik" der Evangelischen Akademie Loccum und des Arbeitskreises Umwelttoxikologie des BUND Anfang 2003. Inzwischen würde wohl niemand mehr eine kritische Publikation Anti Chemikalien Rundbrief nennen. Dass es dennoch genug Gründe gibt, eine Ausgabe der politischen Ökologie dem Umgang mit den Stoffen zu widmen, lesen Sie auf den nächsten Seiten.
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