Das vorliegende Heft „Museumspädagogik in Historischen Museen" l will einerseits museumspädagogische Erfahrungen aus deutschen, histori-' sehen Museen dokumentieren und andererseits zum diskursiven Nachdenken l einladen. In diesem Sinn hinterfragt Michael Parmentier in seinem Aufsatz | „History is bunk" Vermittlung von Geschichte im Museum grundsätzlich. | Das Interview mit den Direktoren zweier großer Geschichtsmuseen, Hans * Ottomeyer und Hermann Schäfer, fragt nach Funktion und Rolle von Ver-mittlungs- und Bildungsaufgaben in ihren Institutionen. Ministerialdirektor Knut Nevermann macht Hoffnung auf die „Zukunft von historischen Museen". Alle Artikel dieser Ausgabe kreisen um die Begriffe Vermittlung-Bil-dung-Kommunikation im historischen Museum und gehen den Fragen nach: Wie können Ausstellungsobjekte - von der Flachware bis zu raumgreifenden 3D-Objekten -, Museumsarchitektur und neue, wissenschaftliche Erkenntnisse unseren Besuchern vermittelt werden?
Welche Möglichkeiten gibt es, Neugierde zu wecken und die Kommunikation zwischen Objekt und Betrachter zu fördern?
Aber nicht nur die Kommunikation der Museumsinhalte nach außen, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen Kuratoren, Pädagogen, Restauratoren, Gestaltern und der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im eigenen Haus gehören zur museumspädagogischen Arbeit. Gerade diese interne Kommunikation bedeutet im Museumsbetrieb eine tägliche Herausforderung - im einen Fall mehr, im anderen Fall weniger.
Bei der Auswahl der Artikel haben wir versucht, die institutionelle Breite der historischen Museumslandschaft in Deutschland widerzuspiegeln. Die Vielfalt der historischen Wechselausstellungen und ihrer Vermittlung über Ur- und Frühgeschichte, Ritter, Industriegeschichte, Holocaust, Alltagskultur und Lebensstationen - könnten Schwerpunktthema einer zukünftigen Ausgabe dieser Zeitschrift sein.
Die Frage „Wie vermitteln wir Geschichte im Museum spannend und interessant - für alle Besucher und auch für die, die es noch werden wollen?" begleitet uns in unserer täglichen Arbeit und natürlich auch bei der Redaktion dieser Ausgabe. Das vielfältige Spektrum der Antworten in den Artikeln stimmt optimistisch.