Kurzinfo:
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Der These eines bevorstehenden oder schon in Gang gekommenen Wandels von der Arbeits- zur Wissensgesellschaft, kann entgegengehalten werden, daß der Übergang, so wie behauptet, bisher nicht stattfindet. Vielmehr wird die gesellschaftliche Transformation auch am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts wesentlich bestimmt durch den Wandel der sozialen Organisation von Arbeit aufgrund von Globalisierung, Veränderungen der Märkte, technologischer Innovationen, organisatorischer Restrukturierung und verändert Ansprüche an Arbeit. Kein Zweifel kann daran bestehen, daß diese Tendenzen einhergehen mit der zunehmenden Bedeutung von Wissenserzeugung und -anwendung. Wissen, reflexives Lernen, Qualifikation, neue Produkte, Dienste und Verfahren sowie moderne informationstechnologische Infrastrukturen werden in stärkerem Maße und auf zum Teil neue Weise zu Wettbewerbsfaktoren. Berechtigt die wachsende quantitative Bedeutung und eine grundlegend veränderte Qualität des Wissens tatsächlich dazu, Wissen als Gegenpol zur Arbeit zu verstehen und mit der Transformation zur Wissensgesellschaft das Ende der Arbeitsgesellschaft anzukündigen? Ein Workshop im Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main gab im Mai 1998 Gelegenheit, die Thesen zur Wissensarbeit und zur Entstehung der Wissensgesellschaft vor dem Hintergrund von Ergebnissen aktueller industrie- und organisationssoziologischer Studien zur Transformation der Arbeit angesichts von Tendenzen der Dezentralisierung und Globalisierung zu diskutieren.
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