Möglichkeiten des Einsatzes neuer Technologien zur Lösung von Problemen werden immer wieder überschätzt. Die Lobbyisten der Atomenergie versprachen ein goldenes Zeitalter, die Gentechnologen die Lösung des Welternährungsproblems und auch manche Propheten der virtuellen Welten sparten nicht mit vollmundigen Verheißungen. „Win Win Win - Lösung" hieß das Zauberwort. Durch die Informationstechnologie sollte der Traum von der Vereinbarkeit wirtschaftlichen Wachstums, hoher Beschäftigung und Umweltschutz verwirklicht werden. Durch Informationstechnologie könnten reale Produkte ebenso wie Dienstleistungen immer mehr durch virtuelle Vorgänge ersetzt werden. Wie beim Übergang von der Agrargesellschaftzur Industriegesellschaft sollte eine tiefgehende Transformation stattfinden. Wenn sich das Leben der Menschen dann in immer höherem Maße in Cyberwelten abspielt, würde der Ressourcenverbrauch im realen Leben zurückgehen. Diese „Substitutionshypothese" wurde unterstützt durch Untersuchungen über die Verbreitung post-materia l istischer Werthaltungen bei der Bevölkerung und durch die enormen Fortschritte in der Effizienz von Computern. Nach dem Moore'schen Gesetz verdoppelt sich die Leistungsfähigkeit der Rechner seit Jahrzehnten etwa alle 18 Monate. Hätten sich Autos ähnlich rasant entwickelt, könnten wir heute mit einer Tankfüllung in einer Stunde eine Million Kilometer fahren.
Inhaltsverzeichnis :
Vision oder IllusionDas böse Erwachen: Rebound-EffektePrimäre Effekte: Energieverbrauch und ElektronikschrottSekundäre Effekte: Mobilität und PapierverbrauchPerspektiven für eine nachhaltige Informationsgesellschaft