Text aus www.fis-bildung.de:Aus der in diesem Band vorliegenden zeitgeschichtlichen Analyse der Bildungsreformen in ausgewählten europäischen Staaten lassen sich nach Meinung des Autors neben nationalen Entwicklungsprofilen auch transnationale Dimensionen in der bildungspolitischen Diskussion ableiten. Der Verfasser gibt in dem Beitrag einen Ausblick auf künftige Entwicklungen in Europa. Es erscheint ihm fraglich, ob das derzeitige EU- Konzept der Integration auf den Bildungssektor anzuwenden ist, da eine Zusammenlegung von nationalen Kompetenzen auf supranationaler Ebene durch das Harmonisierungsverbot wenig sinnvoll erscheint. Eine Aufgabe von Bildungssystemen müßte daher sein, die europatypische Einheit in der Vielfalt nicht primär als Spannungsfeld zu thematisieren, sondern zumindest ebenso die Entwicklung einer europäischen Identität als Balance zwischen europäischen Bundesstaaten und regionalen Selbstverwaltungseinheiten zu favorisieren. Eine forcierte Selbstverwaltung der Regionen birgt jedoch die Gefahr in sich, daß durch die nationale Dezentralisierung ein 'ethnischer Nationalismus' möglich wird. Damit wird der Schritt in Richtung autonomer Regionen nicht verurteilt, sondern die Konzeptlosigkeit der EU, wenn es um die Umsetzung ihrer eigenen Vorgaben in den Europaverträgen geht.
Inhaltsverzeichnis :
Zwischenüberschriften:Resümee: Entwicklungsprofile in europäischen Bildungssystemen Chancen einer Supranationalen Bildungsintegration Künftige Herausforderungen an die EU Literatur