EinführungHans-Günter Rolff, Professor der Erziehungswissenschaft, wurde bekannt durch seinen entscheidenden und urheberischen Beitrag zur Sozialisationsdiskussion in Deutschland. 1967 erschien die erste Auflage seines Buches Sozialisation und Auslese durch die Schule. Er veröffentlichte damit seine soziologische Diplomarbeit an der FU Berlin und gab den Startschuss zu einem bis heute bedeutenden und zur Zeit wieder hoch aktuellen Teilgebiet der Bildungssoziologie und der Pädagogik: der Sozialisationsforschung. Begriffe wie Sozialisation in Familie und Schule wurden mit Rolff eingeführt, der Zusammenhang zwischen Sozialstruktur und Sozialisation wurde theoretisch modelliert und führte zur sozialstrukturellen Sozialisationsforschung. Die Ungleichheit im Bildungssystem ist noch immer von ungebrochener Aktualität. Daher widmen sich namhafte Autoren, darunter frühere Studienfreunde, erste MitarbeiterInnen, Schulverwaltungs- und Landesinstitutsmitglieder, Bildungspolitiker, ProfessorInnen — nicht wenige frühere Rolff-Schüler -, den zentralen Grundthemen seiner Forschung auf der Suche "nach dem besseren Zustand", den Kant in seinem Werk Über die Erziehung zum Prinzip der Erziehungskunst macht.