Geht es um die Vorstellung der Zukunft unserer Umwelt, so gibt es zahlreiche Prognosen, die anhand von Kennziffern relativ abstrakt das angeben, was einmal werden kann. Ausmalen, was mögliche Ereignisse für den einzelnen Menschen bedeuten, welche Schicksale sich abspielen könnten, das kann die Prognose nicht, aber die Literatur. Gudrun Pausewangs Roman "Die Wolke" zeichnet die Folgen eines fiktiven Atomkraftwerkunfalls in der Bundesrepublik nach, wobei ihr in besonderem Maße auch die zozialen Folgen einer solchen Katastrophe in den Blick geraten. Kahlert entwickelt dazu einen Vorschlag für den Unterricht. In der ersten Phase geht es um die subjektive Stellungnahme der SchülerInnen zu Risiken und Chancen der Atomkraft. Dabei sind polarisierende Aussagen durchaus erwünscht. Diese werden anhand der Romanlektüre vertieft, überprüft und erweitert. Abschließend werden Risiken und Chancen erneut beurteilt und zur Diskussion gestellt. Kahlert kommt es dabei weniger auf die "richtige" Meinung zum Thema an, vielmehr geht es ihm um die "Erweiterung und Ausdifferenzierung des Wahrnehmungshorizont".
Der Roman "Die Wolke" von Gudrun Pausewang ist im Otto Maier Verlag als Ravensburger Taschenbuch Band 4054 erschienen.