Kurzinfo:
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Wachstum, Technik, Fortschrittsgläubigkeit, Vertrauen in die Allmacht des Menschen prägten in den 60er und siebziger Jahren die Kindergärten: Didaktisches Material, Puzzles, Zuordnungsspiele, Memories, intelligentes Spielzeug aus der technokratischen Erwachsenenwelt sollten Denken, logisches Handeln, die "Intelligenz" der Kinder fördern. Ansichts der globalen Umweltzerstörung muß in allen Bereichen ein Umdenken einsetzen. In diesem Zusammenhang heißt Umwelterziehung, Sensibilität und Wahrnehmungsfähigkeit gegenüber der Natur zu entwickeln. Wahrnehmen ist mehr als nur ein Reagieren der Augen auf visuelle Reize. Es ist ein aktiver Vorgang, wenn das Kind mit all seinen Sinnen sich seine Umwelt aneignet, was das Erleben, Erforschen, Lernen und Versehen verstärkt. Je mehr das Kind wahrnehmen kann, desto reicher sein Bewußtsein, sein Vorstellungsvermögen, seine Fantasie, seine sprachliche und nichtsprachliche Ausdrucksfähigkeit. Das Kind braucht Freiheit in seiner Wahrnehmung, aber auch Anleitung und Hilfe. Dies erfordert ein entsprechende Fähigkeit des Pädagogen, insbesondere Phantasie und Bereitschaft gefühle zu zeigen, bzw. den Wahrnehmungsreichtum der Kinder zuzulassen bzw. für ihn Ausdrucksmöglichkeiten zu schaffen. "Gerade weil wir weder moralisch noch praktisch beanspruchen können, unsere Kinder in die beste aller Welten geboren zu haben, ist Umwelterziehung auch gegenseitiges Lernen" (S.50). Darstellung anhand von Beispielen aus Italien und Deutschland.
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